Zusammenfassung
Die verschiedenen chemischen Verfahren zur Bestimmung des Vitamin C im Urin liefern recht unzulängliche Werte. Das Jodbildungsvermögen des Urins ist überhaupt nicht zur quantitativen Angabe über den C-Gehalt geeignet, da die Ascorbinsäure nicht die einzige reduzierende Substanz des Urins ist. Ein Zusatz von Jodkalium verkleinert außerordentlich stark die Jodzahl. Der wahre Vitamin C-Gehalt wird aber noch nicht erfaßt. Das Indophenolverfahren lietert sicher auch noch zu hohe Werte. Es scheint die Methylenblaumethode nachMartini undBonsignore Werte zu liefern, die den wirklichen Verhältnissen näherkommen. Versuche, andere Verfahren zur quantitativen Bestimmung des Urins auszuarbeiten, wobei im Vordergrund die Entfernung der reduzierend wirkenden Substanzen und auch die Eigenfärbung des Urins stand, scheiterten bisher.
Das Detoxin, das relativ hohe Jod- und Indophenolwerte gibt, enthält kein C-Vitamin, wie mit der Methylenblaumethode festgestellt werden konnte. Die Placenta wurde ebenfalls auf ihren C-Gehalt untersucht. Mit dem Jod- und Indophenolverfahren könnte man auf relativ größere Ascorbinsäuremengen schließen, bei Anwendung der Methylenblaumethode ermittelt man einen Gehalt von etwa 1 mg%.
Die ganzen Reduktionsmethoden sind nur ein Notbehelf, der unbefriedigend bleiben muß, weil die Gefahr zu groß ist, daß andere Stoffe mitbestimmt werden. Eindeutig zu lösen ist die Frage des Vitamin C-Stoffwechsels nur mit einer für das Vitamin spezifischen und quantitativen Reaktion.
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Ammon, R., Hinsberg, K. Bemerkungen zu den Vitamin C-Bestimmungsverfahren im Urin. Klin Wochenschr 15, 85–88 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01779537
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