Zusammenfassung
Die Blutuntersuchung an 10 gesunden, reifen Neugeborenen ergibt für jedes einzelne Kind, daß sich die Erythrocytenfläche nach Einsetzen der Lungenatmung bei unverändertem Erythrocyten-Einzelvolumen signifikant vergrößert. Der Zeitpunkt der größten Flächenzunahme fällt nicht mit dem Anstieg der Erythrocytenzahlen zusammen. Es handelt sich um eine Vergrößerung der im Blute des Neugeborenen befindlichen Erythrocyten, die während der ganzen Neugeborenenzeit unverändert groß bleiben. Eine solche Flächenvergrößerung der Nabelschnurerythrocyten läßt sich nach Sauerstoffzufuhr auch in vitro nachweisen; sie tritt sogar unter dem Einfluß der Ausatmungsluft ein und ist in vitro reversibel. Diese Fähigkeit zur Oberflächenvergrößerung scheint in Zusammenhang zu stehen mit dem Gehalt an fetalem Hämoglobin und dem post partum durch die Lungenatmung veränderten Sauerstoffangebot.
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Hanssler, H., Riegel, K. Studien zur Blutmorphologie des Neugeborenen. Klin Wochenschr 32, 741–742 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01481163
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01481163