References
Vgl.M. Polanyi, Die Naturwissenschaften9, 337–340. 1921 u.10, 411–416. 1922. Wir verstchen unter Textur die Anordnung und Verteilung der Gefügeelemente im Gegensatz zu Struktur, die die Gestalt, die Abgrenzung und den Feinbau der Krystalle umfaßt.
Vollständige Literatur beiR. Glocker, Zeitschr. f. Phys.31, 386–410. 1925. Nach Abschluß der Untersuchung ist uns die Arbeit vonA. Ono (Mem. Coll. Eng. Kyushu Imp. Univ.3, 195–224. 1925) bekannt geworden, in der über die Deformationstextur nach Zug-, Druck- und Torsionsversuchen an Aluminium und Kupfer berichtct wird.
Die Aufnahmen wurden mit einer Lilienfeldröhre und Radio-Silexapparatur vonKoch undSterzel (6 KW 500 Per.) hergestellt. Es wurde die K-Strahlung des Molybdäns verwendet bei ca. 73 000 Volt eff. unt 8 mA, Belichtungsdauer ca. 1 Stunde.
Literatur beiR. Glocker (a. a. O.).
M. Ettisch, M. Polanyi undK. Weissenberg, (Zeitschr. f. Phys.7, 181–184. 1921; Zeitschr. f. phys. Chemie99, 332–337. 1921) fanden eine zweite, weniger stark vertretene Lage mit [100] parallel der Faserachse, die hier nicht in merklichem Betrage auftritt.
H. Mark undK. Weissenberg, Zeitschr. f. Phys.14, 328–341. 1923;16, 314–318. 1923 u.R. Glocker, Zeitschr. f. Phys.31, 386–410. 1925.
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M. Polanyi, Zeitschr. f. Phys.17, 42–53. 1923 u.K. Weissenberg, Zeitschr. f. Krystallogr.61, 58 bis 74. 1925. [111] und [112] weichen um 19°28′ voneinander ab. Die scheinbare Willkür in der Endeinstellung erklärt sich folgendermaßen. Der ungestörte Krystall flacht sich beim Einstellen von [112] in die Richtung größter Längung senkrecht zu dieser Richtung ab. Ähnlich flachen sich auch beim Walzen alle Krystalle senkrecht zur Richtung größter Längung ab. Ist die Abflachung hingegen, wie bei den Krystallen des zerrissenen Haufwerks oder bei dem durch eine Düse gezogenen Krystall und Krystallhaufwerk verhindert, so ist dies gleichwertig mit einem zusätzlichen Zug in der Abflachungsrichtung. Hierdurch wird aber die wirksame Schubspannung in den beiden bevorzugten Gleitebenen herabgesetzt und es tritt eine dritte Gleitebene in Aktion. Oder in anderen Worten: Eine gleichmäßige Verjüngung des Querschnitts verlangt Gleitung auf mindestens 3 Ebenen. Die Torsionsstruktur kann nun ebenfalls gedeutet werden. Die Richtung größter Längung eines Krystallelementes bei der Torsion eines runden Stabes liegt in deren Tangentialebene senkrecht zur Längsachse. Diese Richtung ist gleichzeitig die Richtung der größten Schubspannung (einfacher Schub!). Dies bedeutet aber, daß abweichend von allen anderen angewendeten Verformungsvorgängen, eine einmal in Aktion getretene Gleitbewegung nicht mehr von einer anderen abgelöst wird. Es muß sich dann die Gleitrichtung [110] in die Richtung größter Längung einstellen. Die gefundene Anordnung ist damit in guter Übereinstimmung, da die der Längsachse parallele Richtung [111] (und auch [100]) auf [110] senkrecht steht.
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Sachs, G., Schiebold, E. Über die Gitterlagen in deformierten Metallkrystallen und Krystallhaufwerken. Naturwissenschaften 13, 964–968 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01559160
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