Drogeninduzierte Rhabdomyolyse und Läsionen peripherer Nervenstränge Folge einer territorialen Ischämie im Rahmen eines Kreislaufkollapses?

Zusammenfassung

Wir berichten über 2 Patienten mit schwerer Rhabdomyolyse und Läsionen peripherer Nerven nach Medikamenten- bzw. Heroinintoxikation. In beiden Fällen konnten die paretischen Extremitäten elektrophysiologisch in den ersten 12 h untersucht werden. Die elektroneurographischen Befunde zeigten scharf begrenzte Leitungsblöcke mehrerer Nerven in den gelähmten Extremitäten. Der heroinintoxikierte Patient ist verstorben und autoptisch untersucht worden. Eine drogeninduzierte Immunvaskulitis konnte bei ihm nicht festgestellt werden. Neben Nekrosen der quergestreiften Muskulatur wurde auch eine starke Fragmentation des Myokards gefunden. Territoriale Ischämien infolge eines Kreislaufkollapses mit Zentralisation und mechanischer Kompression von Arterien scheinen die Ursache der Myonekrosen und der Nervenläsionen bei den bewußtlosen Patienten gewesen zu sein.

Summary

We report on two patients with severe rhabdomyolysis and peripheral nerve involvement after drug intoxication. Nerve conduction studies of the paretic extremities of both patients could be performed within 12 h of the onset. Several nerves revealed evidence of conduction blocks in the paretic extremities. One of the patients who had taken heroin died and postmortem examination was performed. A drug-induced immune vasculitis could not be demonstrated. Besides striated muscle necrosis, extensive myocardial fragmentation was shown. Territorial ischemia, resulting from systemic hypotension and mechanical compression of arteries, seems to have been the cause of the myonecroses and peripheral nerve damage in the unconscious patients.