Zusammenfassung
Der Sauerstoffverbrauch der überlebenden, künstlich durchströmten Extremitäten des Hundes wird durch Glykokollzusatz nicht erhöht.
Der Sauerstoffverbrauch der überlebenden, künstlich durchströmten Leber des Hundes zeigt in der 1. Stunde der Durchströmung eine stetig abfallende Tendenz, um sich darauf in der 2. Stunde auf ein konstantes Niveau einzustellen.
Der Sauerstoffverbrauch der überlebenden Leber wird durch Glykokollzusatz um etwa 22% gesteigert.
Die spezifisch-dynamische Wirkung des Glykokolls fällt zeitlich nicht mit der Desaminierung und dem oxydativen Abbau zusammen; die Oxydationssteigerung setzt in dem Augenblicke ein, wo die Aminosäure in die Leber einströmt. Die Aminosäure scheint eine Protoplasmareizwirkung auszuüben.
Die Stoffwechselsteigerung in der Leber erreicht nicht das Ausmaß, wie man es in Versuchen am intakten Tier nach Glykokollzusatz beobachtet. Eine hormonale Einwirkung der Leber durch in ihr bei der Passage der Aminosäuren entstehende Abbauprodukte, welche vielleicht erst sekundär eine Stoffwechselsteigerung in der Muskulatur bewirken könnten, läßt sich mit Wahrscheinlichkeit ausschließen.
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Bornstein, A., Roese, H.F. Über die Beeinflussung des Sauerstoffverbrauches überlebender Organe durch Glykokoll. Pflügers Arch. 223, 498–508 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01794106
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