Zusammenfassung
Es wurde gezeigt, daß Reduktion der Eiweißzufuhr bei Mäusen zu einer vorübergehenden Aktivitätssteigerung führt. Diese tritt gewöhnlich erst einen oder mehrere Tage nach Beginn der verringerten Eiweißzufuhr ein, erreicht in etwa 1 Woche ein Maximum, das sich ebenso lange hält, um mit langsamem Absinken der Aktivität in die bereits früher beschriebene Aktivitätssenkung bei langfristiger Ernährung mit wenig Eiweiß überzugehen. Die Aktivitätssteigerung findet sich jedoch in der Regel nicht bei Zufuhren, die nur unterhalb des motorisch-bestimmten Eiweißminimum liegen, sondern erst bei Unterschreitung des sog. physiologischen Minimums bis herunter zu praktisch eiweißfreier Nahrung. Der Effekt wurde direkt im Aktogramm und indirekt im Umsatzversuch nachgewiesen, wobei es absolut zur Erhöhung des Gesamtumsatzes um 50% und je Gewichtseinheit zur Verdoppelung kommen kann. Die methodische Sicherung des Effektes und die näheren Bedingungen für sein Eintreten werden beschrieben. Die gezeigte Aktivitätssteigerung wird mit den Erfolgen von Eiweißentziehungskuren beim vorher vollernährten Menschen in Zusammenhang gebracht.
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Nothdurft, H., Fassbinder, W. Über Ernährung und motorische Aktivität. Pflügers Arch. 250, 474–491 (1948). https://doi.org/10.1007/BF00369953
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00369953