Zusammenfassung
Es werden Methoden zur Reihenuntersuchung von Roggenmehlproben auf einen unzulässigen Gehalt an Mutterkorn und Kornrade angegeben.
Bei Mutterkorn wurden drei Methoden angewandt: 1. Mikroskopische Schätzung mit Hilfe von Vergleichspräparaten, 2. Colorimetrie des Farbstoffes Slererythrin, 3. Colometrische Bestimmung der Alkaloide mittels Grenzreaktion.
Bei Kornrade wurden 2 Methoden angewandt: 1. Mikroskopische Schätzung mit Hilfe von Vergleichspräparaten, 2. Grenzreaktion der Hämolyse von roten Blutkörperchen durch Kornradesaponine.
Die Verunreinigungen lagen bei 77,9% der untersuchten Roggenmehlproben unterhalb der als gesundheitlich unbedenklich anzusehenden Grenze von 0,1% Kornrade bzw. 0,1% Mutterkorn. 22,1% der Proben enthielten einen höheren Besatz an Mutterkorn und Kornrade. Mehr als 0,5% Mutterkorn bzw. mehr als 0,8% Kornrade wurden in keinem Falle nachgewiesen. Sonstige giftige Fremdbestandteile wurden bei der mikroskopischen Untersuchung nicht festgestellt.
Zur Nachkontrolle wurden Getreideproben untersucht, die vor und hinter der Reinigungsanlage der Mühle entnommen waren. Bei nachgewiesenen unzureichenden Reinigungen konnte der Mißstand nach Instandsetzung der Reinigungsanlagen meistens behoben werden.
LIteratur
Gadamer, Lehrbuch der chemischen Toxikologie.1924, 448.
Bömer, Juckenack, Tillmans, Handbuch der Lebensmittelchemie1, 1109. Ebenda weitere Literaturangaben von Thieme, Kobert u. a.
Gadamer, Lehrbuch der chemischen Toxikologie1924, 446.
Handbuch der Lebensmittelchemie1; 1126. Ebenda weitere Literaturangaben.
Gadamer, Lehrbuch der chemischen Toxikologie1924, 451.
Handbuch der Lebensmittelchemie5, 112.
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Kluge, H., Pisarzewski, A. Über den Nachweis von Mutterkorn und Kornrade in Roggenmehl bei größeren Reihenuntersuchungen. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 84, 320–328 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01798712
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01798712