Bindung und Psychotherapie

Zusammenfassung

In einer prospektiven naturalistischen klinischen Studie wurde bei 65 Patienten¹ (Wir verwenden im folgenden den Begriff „Patienten” und schließen die weiblichen Patienten mit ein.) mit verschiedenen psychosomatischen Störungen untersucht, in wie weit der Erfolg einer stationären Psychotherapie (mittlere Dauer 7 Wochen) aus einer eingangs bestimmten Bindungsqualität (Erwachsenen-Bindungsprototypen-Rating – EBPR – nach Strauß und Lobo-Drost) und aus den interpersonalen Problemen (IIP nach Horowitz et al.) vorhergesagt werden kann. Das Ausmaß, mit dem das individuelle Therapieziel (GAS) erreicht wurde, konnte (schwach, aber signifikant) aus der Bindungssicherheit, nicht hingegen aus den Bindungsprototypen vorhergesagt werden. Der Therapieabbruch als weitere Outcomevariable korrelierte ebenfalls nur schwach, aber signifikant mit einer Skala des IIP (Dominanz).

Summary

The aim of the study was to predict the psychotherapy-outcome in 65 inpatients with psychosomatic disorders by the ”Erwachsenen-Bindungsprototypen-Rating – EBPR (i.e. Adult Attachement-Prototypes Rating) – Strauß u. Lobo-Drost” and by interpersonal problems (IIP; Horowitz). Only attachment security (but none of the attachment prototypes) was a weak but significant predictor of individual therapeutic goal attainment. Premature breaking off, another outcome criterium, was significantly correlated with ”autocratic” interpersonal behavior.