Zusammenfassung
Durch geeignete Vorbehandlung von Meerschweinchen mit einer 10 proz. Paraphenylendiaminvaseline gelingt es, die Tiere gegen Paraphenylendiamin spezifisch überempfindlich zu machen. Die auf diese Weise entstandene Idiosynkrasie ist auf die Haut beschränkt; ihre Reaktionsform ist die ekzematöse. Sie bezieht sich zum mindesten schon sehr früh als Gruppenüberempfindlichkeit auch auf andere Amine, und zwar nur auf solche, welche ohne weitere Kernsubstitution Chinonkörper bilden können. Auch bei der Salvarsanüberempfindlichkeit der Meerschweinchen besteht eine derartige, gegen aromatische Arsenverbindungen vom Typus des Salvarsans gerichtete Gruppenspezifität.
Die Ursolidiosynkrasie der Meerschweinchen kommt zustande, ohne daß eine Resistenzverminderung des Organismus gegen den toxischen Effekt des Paraphenylendiamins auftritt. Auch eine Gewöhnung konnte nicht festgestellt werden.
Es gelingt also, Meerschweinchen durch rein percutane Einwirkung von Paraphenylendiaminbase so zu sensibilisieren, daß eine Idiosynkrasie zustande kommt; es gelingt aber nicht, eine im eigentlichen Sinne anaphylaktische Reaktivität zu erzeugen.
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Mayer, R.L. Die Ursolidiosynkrasie des Meerschweinchens. Arch. f. Dermat. 163, 223–244 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01828454
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