Zusammenfassung
Wir haben die keratolytische Wirkung der Thioglykolsäure an Modellversuchen mit isolierten Leichennägeln, sowie auch an Nägeln in situ bei Patienten mit Onychomykosen einer Prüfung unterzogen.
Experimentell konnte gezeigt werden, daß eine keratolytische Wirkung der Thioglykolsäure in Lösungen und Salben nur im alkalischen Milieu von mindestens ph 11,5 stattfindet, während neutrale und saure Lösungen und Salben keinerlei keratolytische Wirkungzeigen.
Bei der klinischen Verwendung alkalischer Thioglykolatsalben gelingt es, mykotisch veränderte Nagelplatten in 4–6 Tagen bei kontinuierlicher Anwendung unter gutsitzenden Verbänden zur Ablösung und vollständigen Erweichung zu bringen. Hornschwielen und onychogryphotisch veränderte Nägel können mit diesen Salben nicht nennenswert erreicht werden. Bei Verwendung alkalischer Salben vomph 13,0 muß die gesunde Haut mit Heftpflasterstreifen geschützt werden, während die Salbe vomph 11,5 noch keine Unverträglichkeitserscheinungen auslöst.
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Fischer, E. Die Verwendung der Thioglykolsäure als Keratolyticum. Archiv fü Dermatologie und Syphilis 188, 305–313 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00362029
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