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Zur Prognose der Früh- und Späteklampsien bei aktiver und abwartender Behandlung

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Zusammenfassung

Die Prognose ist von Fall zu Fall abhängig von inkommensurablen Faktoren: Vergiftungsgrad, Resistenz des Organismus, Intensität der Komplikationen; sie ist aber nicht abhängig von der Gestationsphase, in der die Krämpfe zufällig ausbrachen, so dass eine Früheklampsie, d. h. eine Eklampsie in der Schwangerschaft oder vom Beginn der Eröffnungsperiode als Vergiftung prognostisch nicht schlechter zu sein braucht, als eine Späteklampsie, d. h. eine Eklampsie vom Ende der Eröffnungsperiode oder von der Austreibungszeit, sowie schliesslich eine vom Wochenbett. Verschlechtert wird die Prognose durch die therapielos verstrichene Zeit mit den sie begleitenden Schädigungen (Geburtsarbeit, Komplikationen). Eine Verbesserung der Prognose aller Schwangerschafts- und Geburtseklampsien erfolgt deshalb durch möglichst frühzeitige (Optimum 4.–6. Stunde nach Eklampsieausbruch) Entbindung —ob auch bereits durch frühzeitig eingeleitete abwartende Behandlung, steht noch dahin—; nur aus diesem Grunde haben die naturgemäss stets bald entbundenen Späteklampsien eine durchweg weit niedrigere Mortalität, als die Früheklampsien mit ihrer ungünstigen Lage zur Entbindung.

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Literatur

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  9. Für die späteren Stunden empfiehlt sich die Einhaltung grösserer Zeitgruppen, da zu wenig Fälle für die zahlreichen kleinen Gruppen vorhanden sind. Gleichwohl sehen wir die Mortalität auch bei dieser Gruppierung sich in den folgenden Stunden mit geringen Schwankungen stets in beträchtlicher Höhe halten: 17. pCt., 23,5 pCt., 22 pCt. bis 100 pCt.

  10. Arch. f. Gyn. Bd. 106. H. 2.

  11. Auf die Unverlassbarkeit dieses Symptoms, der Anfälle, als Indikator für die Schwere des eklamptischen Krankheitsbildes hatte ich mit ausführlicher Begründung seit langem hingewiesen (Arch. f. Gyn. Bd. 97 u. 107). Jetzt, nachdem Winter kürzlich (Zeitschr. f. Gyn. Bd. 78) dasselbe hervorhob, indem er auf die Wertlosigkeit der Anfallsbeseitigung als statistisches Beweismittel für die Wirkung einer Therapie hinwies, schliesst sich zu meiner Freude Lichtenstein uns an. Doch scheint er sich von seinem früheren Standpunkte noch nicht ganz frei gemacht zu haben, denn wer das Verschwinden eines Symptoms nicht hoch bewertet, kann ihm doch vorher auch keine grosse Bedeutung beimessen und demgemäss die Fälle mit 1–2 Anfällen für leichte halten sowie die Häufigkeit der Anfallsbeseitigung bei aktiver und abwartender Therapie vergleichen. In diesem Zusammenhange sei erwähnt, dass Lichtenstein bei der abwartenden Therapie nur 5 Anfälle pro Kopf gegenüber 10–16 bei der aktiven Behandlung feststellen konnte. Lediglich behufs einer Gegenüberstellung habe ich unser Material daraufhin durchgesehen, aber nur die gegenteilige Erfahrung machen können, indem die Durchschnittszahl der Anfälle bei abwartender 9,41, bei aktiver Therapie nur 7,96 pro Kopf betrug.

  12. Arch. f. Gyn. Bd. 106. H. 2.

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  14. Arch. f. Gyn. Bd. 107. H. 2.

  15. E. Bumm, Die sofortige Entbindung ist die beste Eklampsiebehandlung. Münch. med. Wochenschr. 1903. Nr. 21.

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Freund, R. Zur Prognose der Früh- und Späteklampsien bei aktiver und abwartender Behandlung. Arch. Gynak. 109, 165–175 (1918). https://doi.org/10.1007/BF01980836

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