Zusammenfassung
Die Häufigkeit von vaginalen Mißbildungen im Sinne einer Vagina duplex kann aufgrund der Literaturdurchsicht nicht genau angegeben werden. Die Schätzungen reichen je nach Autor von einer Mißbildung auf 100 Frauen bis zu einer Mißbildung auf 2000 Frauen. Die zwei Fallbeschreibungen betreffen beide die Folgen beim Verkennen eines Vaginalseptums. Einmal bei einer 25 jährigen Nullipara, bei der zur Antikonzeption ein Scheidendiaphragma angepaßt wurde. Die Patientin verlangte eine Schwangerschafts-Unterbrechung. Beim 2. Fall handelt es sich um eine 33jährige III. Para mit Status nach drei Sectiones und Status nach mehrmaliger fachärztlicher Untersuchung wegen unkonstant auftretender Dyspareunia. Auch hier handelte es sich um einen Uterus communicans mit singulärem Corpuscavum und Cervicalkanal, jedoch doppelter, vollständig getrennter Portio vaginalis mit je einem Muttermund. Schlußfolgerung: die Inspektion des äußeren Genitales mit Labienspreizung soll eine beibehaltene Routineuntersuchung bleiben. Der Zeitaufwand ist minim, die Übersehung kann für die Patientin sowohl banal wie aber auch folgenschwer sein: ungewollte Schwangerschaft mit Schwangerschaftsunterbrechung, mehrjährige Dyspareunia.
Literatur
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Simmen, U.J., Tresch, S. & Dreher, E. 10. Folgen beim Verkennen eines Vaginalseptums: 2 Fälle. Arch Gynecol 239, 211–214 (1986). https://doi.org/10.1007/BF00207655
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00207655