Zusammenfassung
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1.
Es wurde die Genauigkeit der Kornzählanalyse bestimmt an Hand von 2 Versuchen:
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a)
Als Vorversuch wurde ein Gemisch von KCl-NaCl bekannter Zusammensetzung mit einem relativen Fehler von 0,95 % bei 1284 gezählten Körnern analysiert.
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b)
Von einem äußerlich homogenen Granitblock werden im Abstand von 3 cm 10 Dünnschliffe genommen und durch Integration (Leitz-Integrationstisch) analysiert. Die dazwischen liegenden Partien werden durch Kornzählung der pulverisierten Proben analysiert.
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2.
Die dabei auftretenden Fehlermöglichkeiten werden systematisch untersucht:
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a)
Der reineZählfehler, bei dem jedes Präparat von mindestens 3 verschiedenen Versuchpersonen ausgezählt wurde, betrug im Durchschnitt 0,8 Rel.-%.
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b)
DerFehler der Probenahme für das mikroskopische Streupräparat aus der pulverisierten Gesamtprobe wurde durch Zählung von 10 Streupräparaten einer Kornfraktion ermittelt. Er lag bei 1652 gezählten Körnern (und einer statistischen Sicherheit von 68%) für die verschiedenen Mineralarten zwischen 1,9 und 7,0 Rel.-%, wobei Biotit die schlechtesten, Kalifeldspat die besten Werte lieferte.
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c)
DerSiebfehler wurde durch Auszählen verschiedener Siebfraktionen festgelegt. Die dabei auftretenden Kornsortierungen zeigten, daß stets die gleiche, möglichst enge Siebfraktion zur Zählung benutzt werden muß.
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d)
DieHomogenität des benutzten Granitblocks wurde durch Ermittlung der Analysenwerte von 10 Proben nachgeprüft. Auf Grund der vorliegenden Versuchsgenauigkeit (s. 2b) und der hier benutzten statistischen Sicherheit von 95% konnte der Granitblock für Quarz, Plagioklas und Kalifeldspat als homogen bezeichnet werden. Die Verteilung des Biotits dagegen ist inhomogen.
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3.
Aus dem Vergleich der Kornzählanalysen und der Dünnschliffanalysen des Granits lassen sich dieKornformfaktoren für die hier untersuchten Minerale Quarz, Plagioklas, Kalifeldspat und Biotit errechnen. Die Streuung dieser Faktoren ergibt gleichzeitig ein Maß für die Genauigkeit der Gesamtmethode. Hiernach kann eine Kornzählanalyse mit einem mittleren Fehler von 6–11 Rel.-% auf die Integrationsanalysen zweier benachbarter Dünnschliffe bezogen werden. In diesem Fehler steckt sowohl der Fehler der Kornzählanalyse als auch derjenige der Integrationsanalyse.
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Mehnert, K.R., Willgallis, A., Kallies, B. et al. Die Genauigkeit der Kornzählanalyse zur Bestimmung des quantitativen Mineralbestandes von kompakten Gesteinen granitähnlieher Zusammensetzung. Beitr Mineral u Petrogr 6, 203–218 (1959). https://doi.org/10.1007/BF01130324
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01130324