Beitrag zur Einheilung alloplastischer Gefäßprothesen beim Menschen

Zusammenfassung

Eine Dacronprothese, die bei einem 70jährigen Patienten 1 Jahr lang komplikationslos eingeheilt war, zeigte eine bis zum Tode einwandfreie Funktionstüchtigkeit. Ihre histologische Untersuchung bestätigte die tierexperimentellen Erfahrungen der „autoplastischen Arteriogenese” entlang der Kunststoffleitschiene mit körpereigenem Neuaufbau von funktioneller Intima, Adventitia und nutritiven Gefäßen. Im Bereich der Intima fanden sich reichlich hyaline und lipide Substanzen. Die hyaline Innenschicht selbst zeigte zum Teil eine durch Fibrinniederschläge aufgerauhte Oberfläche. Die Einlagerung dieser Substanzen scheint durch die Breite der Fibrin- bzw. Hyalinschicht und dadurch erschwerte Ernährung der bradytrophen Intima begünstigt gewesen zu sein.

Für die Breite dieser Innenschicht scheinen in erster Linie die Faktoren der Blutstromgeschwindigkeit, der Maschentiefe des gestrickten Kunststoffrohres und der Kunststoffart verantwortlich zu sein. Der ursprünglich rasch entwickelte Fibrinfilm wird durch kolloidale Verdichtung allmählich in eine hyaline, PAS-positive Substanz umgewandelt, die wiederum von außen zellulär und vasculär „organisiert” wird.