Zusammenfassung
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1.
Mehrkernige Spermatiden kommen in menschlichen Hoden als Zellen etwa von der Größe der Spermatocyten und als Riesenzellen vor; letztere sind sehr auffallende Gebilde.
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2.
Sie entstehen wahrscheinlich durch Verschmelzung von Spermatiden. Ihre Entstehung durch Kernteilung ohne folgende Zellteilung ist aber nicht auszuschließen.
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3.
Mehrkernige Spermatiden und Spermatidenriesenzellen fanden sich unter 165 Fällen 44mal=26,7%. Bei genauerer Untersuchung fanden sie sich unter 80 Fällen 46mal=57,5%.
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4.
Sie wurden von der Pubertät an in allen Lebensaltern beobachtet.
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5.
Sie kommen nur vor bei leicht geschädigten Hoden, den niedrigeren Graden der Atrophie. Bei fehlenden Spermatiden wurden nie Spermatidenriesenzellen gesehen.
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6.
Beziehungen zu bestimmten Krankheiten bestehen nicht, sind vielmehr nur durch den durch die Krankheit hervorgerufenen Grad der Hodenschädigung gegeben. Kurzdauernde Krankheitsfälle weisen im allgemeinen häufiger Spermatidenriesenzellen auf als langdauernde.
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7.
Es ist nicht unmöglich, daß schon normalerweise mehrkernige Spermatiden und Spermatidenriesenzellen im menschlichen Hoden vorkommen.
Schrifttum
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di Biasi, W. Über mehrkernige Spermatiden und Spermatidenriesenzellen im menschlichen Hoden. Virchows Arch. path Anat. 275, 250–260 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01947381
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