Zusammenfassung
Es konnten im Verlaufe von 2 Jahren 8 Stämme von Listeria monocytogenes bei verschiedenen Krankheitsbildern isoliert werden. Die Keime gehörten serologisch zu den Typen 1 und 4. Bemerkenswert war der Nachweis der Listerien aus Rachenabstrichen bei einer Heimepidemie von infektiöser Mononukleose. Bei vielen Heiminsassen ließen sich spezifische Agglutinine gegen den Epidemiestamm (Typ 4) feststellen. Die mikroskopischen, kulturellen und serologischen Eigenschaften der Stämme werden besprochen. In Tierversuchen, insbesondere bei Mäusen und Meerschweinchen, war eine Infektion über den Respirationstrakt möglich; bei Meerschweinchen gelang die Fütterungsinfektion, wenn eine Hungerperiode vorausging. Die Listerien vermehrten sich sehr gut in Hühnereiern, ohne diese zu zersetzen. Experimentell infizierte Eier enthielten nach Herstellung als Spiegelei im Eidotter noch lebende Listerien. Auf die Bedeutung der experimentellen Untersuchungsergebnisse für die Fragen der Epidemiologie wird hingewiesen.
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Urbach, H., Schabinski, G. Zur Listeriose des Menschen. Zeitschr. f. Hygiene. 141, 239–248 (1955). https://doi.org/10.1007/BF02150020
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