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Über angebliche anzeichen von domestikation am skelett von rindern. Von Dr. W. Koch (Assistent am Institut für Tierzucht der Universität München). Mit 6 Textabbildungen. (

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Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Ich wiederhole die Ergebnisse meiner Untersuchungen:

  1. 1.

    Es besteht kein wesentlicher Größenunterschied zwischen dem fossilen Bos taurus primigenius Bojanus und einem großen Teil der lebenden Hausrinder sowie zwischen wilden und gezähmten Formen von Bos grunniens.

  2. 2.

    Hohes Gewicht, große Festigkeit und rauhe Beschaffenheit der Oberfläche sind keine Anzeichen der Wildnatur, sondern Altersmerkmale.

  3. 3.

    Die bestehenden Unterschiede am Skelett sind vielfach zurückzuführen auf die Wirkung der Horngröße.

  4. 4.

    Furchenbildung und verschiedene Beschaffenheit der Oberfläche des Stirnzapfens, sowie Auftreten von Knochenzubildungen an der Basis berechtigen nicht zur Unterscheidung von Arten bzw. Wildformen; sie sind Alterserscheinungen. Auf Grund dieser Merkmale ist daher eine annähernde Altersbestimmung möglich.

  5. 5.

    Es sind demnach bisher keine allgemein gültigen Unterscheidungsinerkmale zwischen wilden und domestizierten Rindern gefunden worden. Diese Bestimmung im Einzelfall ist nur auf Grund der Unterschiede bezüglich Größe und Form des Hornes möglich.

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Koch, W. Über angebliche anzeichen von domestikation am skelett von rindern. Von Dr. W. Koch (Assistent am Institut für Tierzucht der Universität München). Mit 6 Textabbildungen. (. Z. Morph. u. Okol. Tiere 7, 444–471 (1927). https://doi.org/10.1007/BF00407493

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