Gerade diese Eigenschaften könnten die gebräuchlichen Anästhesie-Konzepte nachhaltig verändern: Werden bislang die für Narkosezwecke verwendeten Opioide Fentanyl, Sufentanil und Alfentanil bei Standardnarkosen wegen der zu erwartenden postoperativen Atemdepression, in eher niedriger Dosierung, vorwiegend als Supplement volatiler Anästhetika eingesetzt, so kann Remifentanil bis zum Ende der Operation, auch in hoher Dosierung, zugeführt werden, ergänzt durch ein volatiles Anästhetikum in niedriger Konzentration oder durch Propofol jeweils als hypnotische Komponente [12]. Allerdings fehlen bislang die hierfür erforderlichen Erfahrungen mit der klinischen Anwendung von Remifentanil.
Es war daher das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die in den ersten 9 Monaten nach Markteinführung von Remifentanil gewonnenen Erfahrungen zu sammeln und bei einem möglichst großen Patientenkollektiv anzuwenden. Dabei sollten – unter den Bedingungen der täglichen Routine – vor allem folgende Informationen zur Anwendung von Remifentanil erhoben werden: Dosisfindung, Einfluß auf Aufwachphase, Blutdruck- und Herzfrequenzverhalten bzw. Steuerbarkeit, Einsatzgebiete sowie mögliche und bisher nicht beschriebene unerwünschte Arzneimittelwirkungen.
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Wilhelm, W., Biedler, A. & Larsen, R. Remifentanil Erste klinische Erfahrungen bei 3100 Patienten. Anaesthesist 46, 992–997 (1997). https://doi.org/10.1007/s001010050499
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001010050499