Präoperative Diagnostik eines offenen Foramen ovale Rationaler Einsatz der transthorakalen und transösophagealen Kontrastechokardiographie

Zusammenfassung

Die präoperative Kontrastechokardiographie (KE) wird zum Ausschluß eines offenen Foramen ovale (PFO) bei Patienten, die einer neurochirurgischen Intervention in sitzender Position unterzogen werden, eingesetzt. Die transösophageale (TEE) KE weist eine höhere Sensitivität in der Diagnostik eines PFO als die transthorakale (TTE) KE auf, während die Spezifität gleich hoch ist. Die Frage der vorliegenden prospektiven Studie war, in wie vielen Fällen die TEE-KE notwendig ist und von welchen Faktoren die Indikation beeinflußt wird.

Patienten und Methodik: 165 Patienten (92 Frauen, 73 Männer, Alter 48±18 a) ohne kardiovaskuläre Erkrankungen, die einer neurochirurgischen Operation in sitzender Position unterzogen werden sollten, wurden einer präoperativen KE zum Ausschluß eines PFO zugeführt. Bei allen Patienten wurde zuerst eine TTE-KE durchgeführt. Bei einem positiven Ergebnis wurde auf eine TEE-KE verzichtet. Eine negative TTE-KE wurde lediglich akzeptiert, wenn eine ausreichende transthorakale Schallqualität vorhanden war. In allen anderen Fällen wurde eine TEE-KE angeschlossen.

Ergebnisse: Die TTE-KE verlief bei 21 (13%) Patienten positiv und bei 39 (24%) negativ. Bei 105 (63%) mußte aufgrund der insuffizienten Schallqualität eine TEE-KE angeschlossen werden. Dabei wiesen weitere 25 Patienten ein PFO auf. Insgesamt wurden unter der kombinierten Anwendung der TTE-KE und TEE-KE bei 46 Patienten (28%) ein PFO diagnostiziert. In 30% der Fälle konnte auf eine TEE-KE verzichtet werden, wobei der limitierende Faktor der TTE-KE die mangelnde Schallqualität war.

Schlußfolgerung: Bei der präoperativen KE zur Diagnostik eines PFO kann in Abhängigkeit von der transthorakalen Schallqualität in 30% auf eine TEE verzichtet werden. Durch einen rationalen Einsatz der TEE-KE können Kosten und unnötige Belastungen des Patienten vermieden werden.

Abstract

Background: The detection or ruling out of a patent foramen ovale (PFO) can be determined noninvasively by contrast echocardiography (CE). The transesophageal technique is superior to the transthoracic technique regarding sensitivity, whereas the specificity of both methods is equally high. This prospective study shows the rational use of transesophageal CE for the detection of a PFO, in patients without cardiovascular disorders.

Methods: 165 patients (92 female, 73 male, age 48±18 years) with planned neuro-surgery in a sitting position, underwent CE to rule out a PFO. If the CE was positive, an alternative position was selected in order to avoid a paradoxical air embolism.

Results: Initially, a transthoracic CE was performed in all patients resulting in 21 patients (13%) being positive and 39 patients (24%) being negative by sufficient image quality. A transesophageal CE was performed in 96 of the remaining 105 patients (63%). Here, further 25 patients showed a positive CE in the sense of a PFO. The combined use of transthoracic and transesophagel CE revealed a PFO in 46 of 165 patients (28%).

Conclusion: The use of both, transthoracic and transesophageal CE is an efficient approach to the preoperative detection of a PFO in the sense of quality and economics. Depending upon the image quality, the use of a transesophageal examination could be avoided in one third of the cases.