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Tierexperimentelle Arbeiten zur Genese der postvaccinalen Encephalitis

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Zusammenfassend möchte ich als Ergebnis hervorheben: Durch die erwähnten Noxen ist es möglich, die Abwehrlage des Versuchstieres so zu stören, daß der Ablauf der Vaccineinfektion sich erheblich verschlimmert. Je nach dem gewählten Infektionsmodus wird bei allen oder bei einem Teil der Versuchstiere eine Generalisierung des Vaccinevirus hervorgerufen, in deren Verlauf es zur Streuung ins Gehirn kommen kann.

Es ist uns nicht gelungen, eine isolierte, nicht eitrige Encephalitis zu erzeugen. Die beobachteten Fälle möchten wir darum nur als Teilerscheinung einer generalisierten Vaccine aufgefaßt wissen. Ihr histopathologisches Substrat unterscheidet sich nicht von dem Bild der suboccipital erzeugten Encephalitis. Das auf natürlichem Weg ins Gehirn gelangte Virus macht also keine anderen Veränderungen als der künstlich direkt ins Gehirn eingebrachte Infektionsstoff.

Die Versuchsgruppen beweisen, daß das Vaccinevirus in der Lage ist, encephalitische Veränderungen zu verursachen. Es mag an den Eigenschaften des Kaninchengehirnes liegen oder auf ungenügende Versuchsbedingungen zurückzuführen sein, wenn es uns vorläufig noch nicht möglich ist, diese Ergebnisse mit der menschlichen postvaccinalen Encephalitis zu identifizieren. Wir finden im Tierexperiment keine Entmarkungsvorgänge, ferner zeigt die menschliche Erkrankung keine Kombination mit generalisierter Vaccine. Gegen jegliche Analogieschlüsse sprechen also vorläufig noch histologische und epidemiologische Gründe.

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Die Arbeiten wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.

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Herrlich, A. Tierexperimentelle Arbeiten zur Genese der postvaccinalen Encephalitis. Z. Gesamte Exp. Med. 124, 146–152 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02045685

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