Vorläufige Ergebnisse der TB I-Behandlung der Knochen- und Gelenktuberkulose

Zusammenfassung

An Hand eigener Fälle wird die Behandlung der Knochen-Gelenktuberkulose mit TB I 698 besprochen. Bei 23 peroral behandelten Fällen (Tagesdosis 0,025 bis 0,1) war 5 mal eine günstige Beeinflussung festzustellen, die nicht zu erwarten war; 9mal schritten die Prozesse nicht fort, in 5 Fällen war der Fortschritt der Erkrankung geringer als zu erwarten war und in 2 Fällen führte ein schicksalsmäßiger Ablauf zur Verschlechterung. Als wertvolle Eigenschaft wird hervorgehoben, daß das Präparat in der Lage ist, in vielen Fällen die tuberkulöse Entzündung einzudämmen und abzustoppen und wahrscheinlich damit größere Zerstörungen zu vermeiden. Aus diesem Grunde soll man so früh wie möglich mit der Therapie beginnen. Die bisher übliche Behandlung mit exakter Ruhigstellung darf bei der Chemotherapie nicht eingesehränkt werden. Es wird weiter die lokale Behandlung von kalten Abscessen und Fisteln in 9 Fällen besprochen, bei denen es bei Überdosierung leicht zu erheblichen Einschmelzungen kommt, besonders wenn diese sekundären Weichteilherde eine starke eigene Aktivität haben. Eingehend werden grundsätzliche Fragen erörtert, die zur Beurteilung einer Chemotherapie der Knochen- und Gelenktuberkulose überhaupt von Wichtigkeit sind, um damit zu versuchen, eine Basis für weitere Untersuchungen vorzuschlagen.