Schluss
Zusammenfassend kann man also als Ergebnis der Untersuchungen folgendes aufstellen:
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1.
Eine günstige Einwirkung einer Behandlung mit Alttuberkulin, in der Weise wie sie etwa in der Humanmedizin angewendet wird, konnte ich bei der Impftuberkulose des Meerschweinchens ebensowenig wie Haupt und frühere Untersucher beobachten, weder was die Lebensdauer noch was die klinischen und anatomischen Veränderungen betrifft.
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2.
Behandlung mit ziemlich grossen Dosen Rosenbachschen Tuberkulins scheint in solchen Fällen, die schon an sich zu sehr chronischem Verlauf neigen, noch eine weitere Verlangsamung des Krank heitsablaufes herbeiführen zu können, also immerhin günstig, wenn auch nicht heilend wirken zu können.
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3.
Beide Mittel werden von den Tieren in grossen Mengen vertragen. Eine immunisierende Wirkung haben beide nicht.
Selbstverständlich berechtigt dieses Ergebnis keineswegs dazu, etwa bei der menschlichen Tuberkulose die Versuche mit dem Rosenbachschen Präparat aufzugeben, ebenso wie man ja das Alttuberkulin trotz seiner Unwirksamkeit gegen die Meerschweinchen tuberkulose in der Humanmedizin mit Nutzen verwendet.
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Neumann, W. Untersuchungen über den Einfluss von Alttuberkulin Koch und Tuberkulin Rosenbach auf die Impftuberkulose des Meerschweinchens. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 27, 21–31 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01866438
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01866438