Zusammenfassung
Die Aufnahme von Wasser durch trockene Zellulosefasern kann optisch leicht verfolgt werden. In trockene Zellulose dringt Wasser nur außerordentlich langsam ein. Die Diffusionsgeschwindigkeit nimmt mit etwa der 4. bis 5. Potenz des schon vorhandenen Wassergehaltes zu. Unterhalb eines gewissen Wassergehaltes (zirka 15 Proz. bei regenerierter Zellulose) weist die Diffusion einen chemischen Temperaturkoeffizient auf, so daß (in Übereinstimmung mit anderen Tatsachen) chemische Bindung des Wassers angenommen werden kann.
Glyzerin dringt nur dann in Zellulosefasern ein, wenn vorher eine gewisse Menge Wasser aufgenommen worden ist. Das Eindringen erfolgt dann ebenfalls mit einer optisch scharf markierten Diffusionsgrenze.
Die Erscheinungen sind analog denen, welche Tiselius bei der Diffusion von Wasser in gewissen Zeolithen beobachtet hat.
Es kann geschlossen werden, daß völlig trokkene Zellulose für indifferente Flüssigkeiten praktisch undurchdringlich ist.
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Mitteilung Nr. 17 aus dem Institut für Zelluloseforschung Olanzstoff-AKU-HKI (Utrecht).
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Hermans, P.H., Vermaas, D. Über die Eindringungsgeschwindigkeit von Wasser und Glyzerin in Zellulosefäden. Kolloid-Zeitschrift 109, 5–9 (1944). https://doi.org/10.1007/BF01815146
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