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Deformation und Orientierung isotroper Nitrozellulosefäden

III. Die Doppelbrechung gequollener und imbibierter Fäden

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Zusammenfassung

  1. 1.

    In Äthylalkohol und Gemischen von Äthylalkohol und Azeton gedehnte Nitrozellulosefäden werden auf ihr polarisationsoptisches Verhalten während und nach der Deformation hin untersucht.

  2. 2.

    Es wird gezeigt, daß die Rolle der Spannungsdoppelbrechung bei diesen Objekten vernachlässigt werden darf.

  3. 3.

    Durch Imbibition der gedehnten Fäden mit einer Reihe von Alkoholen bzw. Lösungen von Kaliumquecksilberjodid in Äthylalkohol ist es möglich, glatte Doppelbrechungskurven zu erhalten, die qualitativ denjenigen entsprechen, welche die Wiener'sche Theorie der Stäbchendoppelbrechung voraussagt. Ein quantitativer Vergleich zwischen gemessener und berechneter Stäbchendoppelbrechung ist aber nicht möglich. Eine „vt-Beziehung“ für die Stäbchendoppelbrechung existiert nicht.

  4. 4.

    Die Adsorptionsdoppelbrechung wird in ihrer Abhängigkeit vom Dehnungsgrad bestimmt bei Imbibition mit Toluol, Tetrachloräthan und einer alkoholischen Kaliumquecksilberjodidlösung. Gegen den experimentellen Dehnungsgradυ aufgetragen, fallen die gemessenen Werte dieser Doppelbrechungsart für Fäden, die in den verschiedenen Quellungsmedien gedehnt werden, in zwei Reihen auseinander, während sie als Funktion des charakteristischen Dehnungsgradesυ t nahezu auf derselben Kurve liegen. Nur bei den niedrigsten Dehnungsgraden weichen die Werte für die in 100 Proz. Alkohol gedehnten Fäden etwas ab.

  5. 5.

    Die letztgenannte Abweichung führt zu einer Bestätigung der Hypothese, nach welcher im Gel bei der Dehnung ein fortwährendes Loslösen von Molekülteilen aus den kristallinen Bereichen und erneutes Kristallisieren anderer Molekülteile stattfindet. In 100 Proz. Alkohol als Quellungsmittel hat während der Deformation der Übergang des kristallinen Materials in amorphe Nitrozellulose die Oberhand, während die Anwesenheit von Azeton im Quellungsmedium einen günstigen Einfluß auf die Kristallisation hat, namentlich bei den höheren Dehnungsgraden.

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H. R. Kruyt veröffentlichte in den Kolloid-Beiheften Band 5, 1914, also vor 28 Jahren mit C. F. van Duin, den ersten seiner und seiner Schüler zahlreichen Beiträge in der Kolloid-Zeitschrift und den Kolloid-Beiheften. — Schriftleitung.

I. und II.Mitt.: Kolloid-Z.99, 244, 251 (1942).

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Kruyt, H.R., Vermaas, D. & Hermans, P.H. Deformation und Orientierung isotroper Nitrozellulosefäden. Kolloid-Zeitschrift 100, 111–121 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01519174

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