Summary
This study is concerned with the relation between high level of activation and lack of control of performance with agitated “problem-children”. It was hypothized, that the lack of control is caused by an “over-activation” and, in consequence, that an adequate reduction of activation-level could result in a more efficient control of performance. To test this hypothesis cognitive learning tasks and visuomotor performances of agitated children were investigated under mild pharmacological sedation (Chlorprothixen) and under Placebo-conditions. The following pharmacological effects could be objectivated:
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1.
General cognitive learning was not influenced but special performances requiring a careful survey of alternatives (learning of differentiation) were significantly improved.
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2.
The visuomotor tracking task was accomplished more slowly and with less errors.
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3.
On the other hand a simple writing task showed an increasing speed (symbols per time unit).
These results were discussed in respect to the above mentioned hypothesis.
Zusammenfassung
Die Studie befaßt sich mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen erhöhter Aktivierung und gestörter Handlungskontrolle bei unruhigen verhaltensschwierigen Kindern. Sie geht von der Annahme aus, daß die Kontrollstörungen Folge eine Überaktivierung darstellen: zu starke Handlungsimpulse verhindern bzw. erschweren die notwendige — kontrollabhängige — Selektion der Reaktionen (impulsives Verhalten). Danach wäre bei angemessener Herabsetzung des Aktivierungsniveaus eine Verminderung der Kontrollstörungen zu erwarten. Zur Prüfung dieser Folgerung wurde eine Gruppe unruhiger Heimkinder unter pharmakologischer Aktivierungsdämpfung (Chlorprothixen) und unter Placebobedingwngen untersucht. Der Testung des Kontrollverhaltens dienten eine kognitive (Lernversuch) und eine visuomotorisehe Versuchstätigkeit. Es zeigte sich
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1.
daß unter Chlorprothixen das Lernen als solches nicht beeinflußt, wohl aber eine kognitive Differenzierungsleistung signifikant verbessert wurde.
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2.
Die visuomotorisehe Tätigkeit wurde unter Chlorprothixen signifikant langsamer und der statistischen Tendenz nach fehlerfreier durchgeführt.
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3.
Bei einer einfachen Schreibtätigkeit ohne instruktionsmäßige Kontroll anforderungen war eine Erhöhung des Leistungstempos zu beobachten. Diese Befunde werden unter dem Aspekt der Ausgangsannahmen diskutiert.
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Die Untersuchung wurde durch das Interesse und die Genehmigung des Leiters der Abtlg. 4, Jugendwohlfahrt, beim Landschaftsverband Rheinland, Herrn Landesrat Dr. K.-W. Jans ermöglicht. — Besonderer Dank gebührt dem Erziehungsleiter der Kinderheime Neu-Düsselthal, Herrn Dipl. Psych. Schmidt, sowie allen beteiligten Erziehern und Heimpsychologen für ihr Interesse und ihre aktive Unterstützung.
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Grünewald, G., Grünewald-Zuberbier, E. & Rode, I. Beeinflussung der Handlungskontrolle durch Chlorprothixen bei unruhigen verhaltensschwierigen Kindern. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift f. d. ges. Neurologie 211, 23–37 (1968). https://doi.org/10.1007/BF00341669
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00341669
Key-Words
- Pharmacopsychology
- Neuroleptical sedation
- Control of behaviour
- Agitated “problem-children”
- Learning of differentiation