Zusammenfassung
Es wird über 64 Tierexperimente zur Frage der Hirnschrankenstörung nach gedeckten Schädeltraumen berichtet. Das Vorkommen einer Schrankendruchlässigkeit für Astraviolett FF und FD konnte nicht bestätigt werden. Auf die Notwendigkeit, Farbstoff und Formalinlösung durch Filtrieren sorgfältig von ungelösten Bestandteilen zu befreien, wird hingewiesen. Nur so lassen sich irreführende Anfärbungen vermeiden.
Es wird empfohlen, chemische und elektrophysiologische Untersuchungen miteinander zu verbinden, um möglichst genauen Aufschluß über die Art der Schädigung zu erhalten. Elektrencephalographische Untersuchungen mit Flackerlichtbelastung haben sich bei Katzen, Kaninchen und Ratten als feiner Indicator für Art und Ausmaß der erlittenen Hirnschädigung bewährt.
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Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung des Bundesarbeitsministeriums ausgeführt.
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Loew, F., Schmalbach, K. Tierexperimentelle Untersuchungen zur Frage der traumatischen Schädigung der Bluthirnschranke. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 178, 358–364 (1958). https://doi.org/10.1007/BF02388077
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