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    Weinheim : Wiley-Blackwell
    Zeitschrift für die chemische Industrie 104 (1992), S. 1-28 
    ISSN: 0044-8249
    Keywords: Chemistry ; General Chemistry
    Source: Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
    Topics: Chemistry and Pharmacology
    Notes: Die optische Symmetrie vieler Kristalle ist niedriger als aufgrund ihrer äußeren Form und der Röntgenbeugungsdaten zu erwarten wäre. Heute schreibt man solche optischen Anomalien Nichtgleichgewichtsstrukturen zu, die durch kinetisch kontrolliertes Kristallwachstum entstehen. Verunreinigungen werden an Positionen, die normalerweise im Kristallverband über Symmetrieoperationen ineinander überführt werden könnten, in unterschiedlichem Ausmaß in die Oberfläche eingebaut. Die optisch anomalen Kristalle waren nach ihrer Entdeckung durch Brewster im Jahre 1815 während des gesamten 19. Jahrhunderts Gegenstand einer lebhaften Diskussion zwischen den wichtigsten Pionieren auf dem Gebiet der Kristallographie, darunter Biot, Berzelius, Herschel, Mitscherlich, Frankenheim, Pasteur, Mallard, Klein, Groth, Wyrouboff, Barlow, Brauns, Rinne, Pockels und Friedel. Aus dem Nebel wilder Spekulation tauchten zwei sich widersprechende Postulate auf: Zum einen wurde die symmetrische Form auf die zufällige Zwillingsbildung mehrerer Segmente niedrigerer Symmetrie zurückgeführt, zum anderen erklärte man die optischen Besonderheiten mit Spannungen, die man auf Verunreinigungen oder äußere Störungen zurückführte. Keines dieser Postulate entspricht der heutigen Betrachtungsweise. Um die Jahrhundertwende schwand allmählich das Interesse an diesem Forschungsgebiet, und nach 1917 griff niemand Tammanns neue und richtige Erkenntnisse auf. Das Problem der anomalen Doppelbrechung blieb - bis zu seiner Lösung in jüngster Zeit - mehr als ein halbes Jahrhundert unbeachtet. In dieser Übersicht werden sowohl mineralische als auch organische Systeme diskutiert, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Phyllosilicat Apophyllit und auf 1,5-Dichlor-2,3-dinitrobenzol liegt. Das Studium optisch anomaler Nichtgleichgewichtsstrukturen kann dabei helfen, Fragen zu Kristallordnung, Kristallwachstum, molekularen Erkennungsmechanismen und der Entwicklung neuer Werkstoffe zu beantworten. Auch soll dieser Beitrag deutlich machen, wie wertvoll das Polarisationsmikroskop nach wie vor für die chemische Forschung ist.
    Additional Material: 27 Ill.
    Type of Medium: Electronic Resource
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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