ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung In Verfolgung einer Zufallsbeobachtung wurden an Gesunden und Malignomkranken Untersuchungen der Ausscheidung von Cystin und Schwefel im 24 Std-Urin durchgeführt. Diese quantitative Bestimmung von Cystin und Schwefel gestattet eine verbindliche Aussage über die quantitative Ausscheidung von Endprodukten nach Cystinbelastung überhaupt; eine Begründung dafür wurde in der vorliegenden Arbeit gegeben. Die Methoden der quantitativen Cystin- und Schwefelbestimmung im Urin bedurften langwieriger Überprüfung und Verbesserung, genügen aber in der bestehenden Form den Genauigkeitsanforderungen. Bei einer Belastung mit 2 g Cystin — eine Begründung der Wahl dieser Menge und dieser Aminosäure wurde in der Arbeit gegeben — wurde im Durchschnitt bei Gesunden und Malignomkranken eine leichte Diurese ausgelöst, die bei Malignomkranken weitaus geringer war als bei Gesunden. Während bei gesunden Menschen die Gesamtmenge des mit Cystin zugeführten Schwefels in 24 Std im Harn erschien, wurde bei Malignomkranken durchschnittlich nur die Hälfte des mit Cystin zugeführten Schwefels im 24 Std-Harn ausgeschieden. Dies allerdings galt nur für die Durchschnittswerte. Die Schwankungen der Ergebnisse waren so groß, daß sich bei 82 Untersuchungspersonen keine statistische Signifikanz ergab. Die Möglichkeiten der Genese dieses Sachverhaltes werden diskutiert. Leber- oder Nierenparenchymschäden bei Malignomkranken können als ätiologisches Moment dieses Verhaltens ausgeschlossen werden. Die therapeutische Konsequenz aus diesen Untersuchungen wäre die Wahl cystinfreier oder wenigstens cystinarmer Ernährung für Malignomkranke.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01482157