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Description / Table of Contents: Zusammenfassung 1. An den steilabfallenden Wänden des Basaltfelsen Strombolicchio (Äolische Inseln) wurde die Bionomie von 19 Anthozoenarten unter besonderer Berücksichtigung der unterschiedlichen Licht- und Substratbedingungen untersucht. Die abiotischen Umweltfaktoren und die verschiedenen Biocönosen werden kurz beschrieben. 2. Die Zonierung der sciaphilen Anthozoen (Astroides calycularis, Parerythropodium coralloides, Paralcyonium elegans, Leptopsammia pruvoti, Alcyonium acaule, Eunicella stricta) an der N-Wand ist turbulenzbedingt und entspricht nicht der Zonierung in Höhlen (vgl. Riedl, 1966). 3. An den glatten Felsflächen widerstehen neben Actinia equina am besten skelettbildende Madreporarier (Astroides calycularis, Balanophyllia verrucaria) und auf etwas tieferem Niveau stolonialwachsende Formen (Paralcyonium elegans) der Oberflächenturbulenz. Alle übrigen Aktinien sind auf Felsspalten angewiesen. Aus Mangel an geeigneter Substratgliederung kommen Corynactis viridis und Parazoanthus axinellae nicht in Oberflächennähe vor. 4. Die Raumkonkurrenz in den Felsspalten zwingt die Aktinien zu engem Zusammenleben. Während Cereus pedunculatus, Aiptasia mutabilis und Telmatactis forskalii sich gegenseitig tolerieren, ist Anemonia sulcata auffällig selten. Sie kommt isoliert in wenigen Felsspalten vor. A. sulcata wird geringgradig von C. pedunculatus genesselt. 5. Die große Abundanz von Cereus pedunculatus und Actinia equina mediterranea beruht auf der im Mittelmeer so selten zu beobachtenden viviparen Fortpflanzung dieser Arten. Es wird vermutet, daß es sich um geographische Isolate atlantischer Populationen handelt. 6. Die unterschiedliche Belichtung wirkt sich auf die Färbung von Actinia equina mediterranea II aus, die an den hellsten Standorten dunkelrot und an schattigen Standorten blaßrot oder graugrün ist. In der Nähe weißer Kalkalgen haben Telmatactis forskalii, Cereus pedunculatus und Corynactis viridis vermutlich infolge stärkerer Lichtreflexion weiße Mundscheibenmuster. 7. Balanophyllia verrucaria und Aiptasia mutabilis sind weitgehend euryphot. A. mutabilis gleicht ihren Zooxanthellengehalt den jeweiligen Belichtungsverhältnissen an. Sie hat an der schattigen N-Wand einen weitaus höheren Zooxanthellengehalt als an den hellsten Standorten der übrigen Wände. 8. Gerardia savaglia ist am Strombolicchio, begünstigt durch die dort herrschenden Strömungsund Substratverhältnisse (Höhlen, überhängende Wände), in größeren Tiefen recht häufig. Die Art ist deutlich sciaphiler als Paramuricea clavata. Ihr Erscheinen in flacheren Gewässern wird möglicherweise auch durch zu hohe Temperaturen beschränkt. 9. Paralcyonium elegans ist sciaphil und eurybath. Entgegen bisherigen Beobachtungen kommt die Art auch in Oberflächennähe vor. Die Kolonien gleichen sich den jeweiligen Turbulenzbedingungen durch sehr unterschiedliche Wuchsformen an, die entsprechend dem Turbulenzgefälle „reihbar” sind. 10. Die in unterschiedlichen Tiefen vorkommenden Alcyonium-Arten (Alcyonium brioniense, A. acaule, A. palmatum) entsprechen ebenfalls in ihrer Form und Größe der jeweiligen Exposition. Zumindest A. brioniense wird daher nur als Wuchsform von A. acaule betrachtet, das möglicherweise wiederum eine besondere Wuchsform von A. palmatum ist.