ISSN:
1435-1420
Keywords:
Key words Nutritional therapy
;
clinical nutrition
;
body impedance analysis
;
indirect calorimetry
;
Schlüsselwörter Künstliche Ernährung
;
Ernährungstherapie
;
Körperimpedanzanalyse
;
indirekte Kalorimetrie
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Dieser Beitrag referiert die Ergebnisse einer Diskussion von Experten zur künstlichen Ernährung, welche während der 6. Fortbildungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin in Norddeutschland in der Evangelischen Akademie Loccum vom 7. – 8.5.97 geführt wurde. Bei der Durchführung einer Ernährungstherapie müssen kritisch Kranke und klinisch ,,stabile`` stationäre oder ambulante Patienten unterschieden werden. Der Ernährungsstatus kann adäquat mittels klinischer Einschätzung (,,Subjective Global Assessment``) beurteilt werden. Grundlegend für die Überwachung nach Beginn einer künstlichen Ernährung ist die klinische Beobachtung. Laborparameter der klinischen Routine (wie z. B. Serumelektrolyte, -glukose, -harnstoff, -triglyzeride) müssen auch unter Aspekten der Ernährungstherapie interpretiert werden. Für ,,stabile`` stationäre und ambulante Patienten wird die Körperimpedanzanalyse (B. I. A.) zur Berechnung von Körperzell- und Extrazellulärmasse weit verbreitet eingesetzt. Zur längerfristigen Verlaufskontrolle insbesondere von Patienten unter heimparenteraler oder -enteraler Ernährung hat auch die Hautfaltenmessung noch Bedeutung. Beim kritisch Kranken sind aufgrund der extremen Flüssig-keitseinlagerung und Erweiterung des Extrazellulärraums mit der monofrequenten B. I. A. unter Ver-wendung der derzeit zur Verfügung stehenden Formeln keine zuverlässigen Berechnungen der Körperzusammensetzung möglich. Allerdings ist der Wert einer differenzierten Ernährungsdiagnostik mit Analyse der Körperzusammensetzung in der Verlaufsbeobachtung Schwerkranker durchaus strittig. Der Energiebedarf kann für ,,stabile`` Patienten anhand des Körpergewichts mittels der Formel von Harris-Benedict berechnet werden. Dies muß für kritisch Kranke als problematisch angesehen werden. Die Messung des Energieverbrauchs mit Hilfe der indirekten Kalorimetrie ist der Schätzung vorzuziehen. Diese Methode liefert über die Erfassung des Respiratorischen Quotienten (RQ) genauere Daten zum Substratbedarf. Selbst beim kritisch Kranken sind tägliche Messungen in der Regel nicht erforderlich. Gerade bei diesen Patienten sollten Energie- und Substratzufuhr vor allem an der metabolischen Aktivität und Substrattoleranz ausgerichtet werden. Es gibt keinen allgemeinen Konsensus bezüglich der Standardüberwachung und der Zielgrößen einer künstlichen Ernährung. Da die künstliche Ernährung in den meisten Fällen eine supportive Maßnahme darstellt, kann bereits die Verhinderung einer Mangelernährung oder einer Verschlechterung des Ernährungszustandes als therapeutischer Erfolg angesehen werden. Unter dem Aspekt der Kosten-Nutzen-Analyse muß die künstliche Ernährung jedoch auch nach klinischem Verlauf und Kriterien des ,,Outcome`` wie Komplikationen, Letalität und Krankenhausverweildauer evaluiert werden. Für Langzeitstudien sind vor allem Ernährungszustand und Lebensqualität als Zielparameter zu definieren. Aufgrund der Komplexizität der Erkrankungen ist dieser Nachweis schwierig zu erbringen, so daß ein dringender Bedarf an gut geplanten, kontrollierten und randomisierten klinischen Studien besteht.
Notes:
Summary This contribution summarizes a discussion of several experts on the field of clinical nutrition, which was held in Evangelische Akademie Loccum, Germany, May 7 – 8, 1997. For nutritional therapy, the critically and ``stable'' in- or out-patients have to be differentiated. Nutritional status can be assessed by Subjective Global Assessment (SGA) as clinical observation of the patient is basic during clinical nutrition. Laboratory routine parameters (e. g., serum electrolytes, glucose, urea, triglycerides) also have to be analyzed from a nutritional point of view. For stable in- and out-patients, body composition analysis (B. I. A.) is frequently used for calculation of body cell and extracellular mass. For long-term parenteral and enteral nutrition, skin fold measurement is useful. However, the value of body composition analysis is still open with respect to repeated measurements during the course of parenteral and enteral nutrition. Due to extraordinary expansion of the extracellular space and body water, monofrequent B. I. A. using the present calculation formula is not a reliable tool in the critically ill. Energy requirements can be calculated for ``stable'' patients by use of the body weight by Harris-Benedict formula, while this may be inadequate in the critically ill. A very useful tool is indirect calorimetry for measurement of energy expenditure and substrate oxidation rates. Even in the critically ill, daily assessment of respiratory quotient (RQ) is obviously not required. In these patients, calorie and substrate administration should be primarily based on metabolic activity and feeding tolerance. Further discussions and consensus statements about the standard assessment during nutritional therapy will be necessary. Because nutritional therapy is supportive treatment in many patients, even avoidance of malnutrition or deterioration of nutritional status have to be considered therapeutic success. In terms of cost-benefit ratio, benefit of clinical nutrition has to be also evaluated according to ``outcome'' parameters like complication rate, mortality, and hospital stay. For long-term studies, nutritional state and quality of life should be the preferred end points. With regard to complexity of diseases this may be hardly demonstrated, unless there is need for more well-designed, controlled, randomized trials in the future.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/s003900050099
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