ISSN:
1432-0711
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Neugeborene zum Zeitpunkt der Geburt weisen im Durchschnitt gegenüber der Erwachsenennorm erniedrigte Enzymaktivitäten für die GPT und erhöhte Enzymaktivitäten für die LDH, MDH, GOT auf. In Anbetracht der besonderen Stoffwechsellage der Neugeborenen werden diese Veränderungen von uns alsphysiologisch niedrige GPT-Aktivitäten undphysiologisch hohe LDH-, MDH-, GPT-Aktivitäten angesehen. 2. Aus einer gleichzeitigen Gegenüberstellung klinischer Daten von 200 unausgewählten Neugeborenen zu ihren im Nabelvenenplasma gemessenen vier Enzymaktivitäten erhielten wir auch Anhaltspunkte fürpathologisch erhöhte Enzymaktivitäten. Diese wurden vermehrt bei Schädigungendurch O 2-Mangel beobachtet. 3. In einigen Fällen gelangtenextrem hohe Enzymaktivitäten besonders bei der LDH und MDH zur Messung, deren mögliche Ursachendiskutiert werden. 4. Neben der Enzymbestimmung wurden ausführliche Paralleluntersuchungen (Ikterusstärke, Bilirubin, Plasmahämpigmente, Blutgruppenkonstellation, Immunantikörper, Sensibilisierungen) im Hinblick auf den für die Neugeborenen wichtigen Bilirubinstoffwechsel ausgeführt. Die Aufschlüsselung ergab für dasIkterusgeschehen beim Neugeborenen komplizierte Enzymverhältnisse mit zumindest zwei entgegengesetzt gerichteten enzymatischen Verhaltensweisen. Nach unseren Untersuchungen spielt die Hämolyse bei der Ikterusgenese eine geringere Rolle als die Glucuronierungskapazität der Neugeborenenleber. Von der Einführung einer Serum-Enzymdiagnostik beim Icterus neonatorum muß abgeraten werden, solange es noch erheblich an enzymatischem Grundlagenwissen in der Fetal- und Neugeborenenperiode mangelt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00668614
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