ISSN:
1435-1285
Keywords:
Key words Myocardial ischemia – ventricular arrhythmias – sudden death
;
Schlüsselwörter Ventrikuläre Arrhythmien – Myokardischämie – Plötzlicher Herztod
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Der plötzliche Herztod bei koronarer Herzkrankheit wird zumeist durch das Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien ausgelöst, deren Ursache in aller Regel ein komplexes Zusammenwirken zahlreicher anatomischer, funktioneller und akzidentell arrhythmogener Faktoren ist. In den letzten Jahren wurde dabei zunehmend deutlich, daß gerade das Auftreten einer akuten Myokardischämie als Leitsymptom der koronaren Herzkrankheit mit einem besonders hohen arrhythmogenen Risiko behaftet ist. Waren es zunächst vorwiegend experimentelle Untersuchungen, die einen solchen Zusammenhang nahelegten, so wird dies inzwischen auch durch klinische Befunde untermauert. Die vorliegende Übersicht konzentriert sich auf den klinischen Bereich und setzt sich mit der Frage Ischämie-bedingter Proarrhythmien bei unterschiedlichen Manifestationsformen der koronaren Herzkrankheit auseinander. Die Befunde zeigen dabei übereinstimmend, daß die akute Myokardischämie hinsichtlich ihres Arrhythmie-auslösenden und aggravierenden Potentials bisher deutlich unterschätzt wurde. Dennoch wird auch deutlich, daß der positive Vorhersagewert der einzelnen Ischämieepisoden für das Auftreten eines plötzlichen Herztodes in den meisten Patientengruppen weitaus zu gering ist, um eine klinisch relevante Risikostratifikation ableiten zu können. Arrhythmiediagnostik im klassischen Sinne (Langzeit-EKG, Elektrostimulation etc.), die sich bisher stets auf Ischämie-freie Patienten beschränkte, scheint in diesem Zusammenhang ebenfalls wenig vielversprechend, insbesondere da sie auch kaum die Progression der ischämischen Grunderkrankung in prädiktiver Hinsicht ausreichend mitberücksichtigen kann. Antiarrhythmika in ihren verfügbaren Formen konnten bei Ischämie-bedingten Arrhythmien bisher ebenfalls nicht überzeugen, sieht man von Betablockern ab. Spezifischere medikamentöse Therapieansätze (z. B. ATP-abhängige Kalium-Kanal-Blocker wie HMR 1883) sind durchaus vielversprechend, die bisherigen Erfahrungen beschränken sich allerdings auf den experimentellen Bereich. In diesem Umfeld erscheinen präventive Therapieansätze zur Vermeidung einer Myokardischämie, abgesehen von ihrem allgemeinen Nutzen bei der Reduktion von Morbidität und Mortalität der koronaren Herzkrankheit, immer noch als der vielversprechenste Ansatz und als “Antiarrhythmikum der Wahl” zur Vermeidung Ischämie-bedingter, lebensbedrohlicher Proarrhythmien.
Notes:
Summary There is increasing evidence for a fatal interaction of myocardial ischemia, ventricular arrhythmias and sudden cardiac death in some patients with coronary disease. Evidence comes from autopsy studies, from the evaluation of patients who survived an episode of sudden cardiac death, from follow-up data of these patients either treated or not by revascularization therapy and/or an implantable cardioverter-defibrillator and indicate that reducing the individual ischemic burden will be beneficial to reduce the incidence of sudden cardiac death. Studies in patients with stable and especially with unstable angina using Holter monitoring could demonstrate that there is a close and causal relationship between myocardial ischemia inducing or aggravating life-threatening ventricular arrhythmias and sudden cardiac death particularly in patients with unstable and postinfarction status. This review summarizes some of our clinical knowledge on this topic and indicates the preventive strategies for myocardial ischemia are the antiarrhythmic treatment of choice in patients with severe coronary artery disease and patients with evidence or at risk for ischemic proarrhythmia.
Type of Medium:
Electronic Resource
Permalink