ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Von dem Niederländischen Reichs-Institut für Untersuchung von Arzneimitteln sind im Verlauf der Jahre eine große Reihe von als Abortivum verkauften Mitteln auf ihre Zusammensetzung untersucht worden. Solche Mittel enthalten die meist verschiedenen Bestandteile, wie: Eisenpräparate, oft in Verbindung mit Chinin, Asa foetida u. dgl., Chinatinktur, Cascaraextrakt, Capsicum, Flores oder Extr. Chamomillae roman., Hydrastis, Sekale, Holunderblüten, Safran usw. Beliebte Mittel sind auch Präparate von Petersilien, wie Petersilienextrakt, ätherisches Öl, Apiolarten. Nach dem Gebrauch verschiedener Apiolarten hat sich 1931 in den Niederlanden bei vielen Frauen eine schwere Polyneuritis entwickelt. Die chemische Untersuchung wies in den giftigen Apiolmustern die Anwesenheit von 28 bis zu 50% des Triorthokresolphosphorsäureesters nach. Dieser Ester hat auch 1930 und 1931 in Amerika als Beimischung alkoholhaltiger Ingwerextrakte zu vielen Tausenden Fällen von „Ginger Paralysis” Veranlassung gegeben. Die pharmakologische Untersuchung eines toxischen Apiolmusters und des Orthokresolesters hat ergeben, daß die orale oder subkutane Verabreichung genügender Mengen dieser Substanzen bei Hühnern, Affen und Hunden typische Lähmungserscheinungen hervorruft. Die ersten Krankheitssymptome treten nach einer Latenzperiode von 7–25 Tagen auf. Das Gift wirkt kumulativ. Die in Holland bei Frauen beobachteten Polyneuritisfälle traten meist nach dem Gebrauch von 135–450 Tropfen „Apiol” (2,8–8,8 ccm des Orthokresolesters) auf, einmal schon nach 24 Tropfen! (0,5 ccm des Esters). Es sei daher vor dem Präparate gewarnt, da anzunehmen ist, daß in verschiedenen Ländern noch den giftigen Ester enthaltendes „Apiol” im Handel ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01929804
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