ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Es wird eine normale Physiologie des Froschblutes hinsichtlich seiner geformten und flüssigen Bestandteile gegeben. 2. Normale, entleberte und in ihrer Muskelsubstanz reduzierte Frösche verhalten sich nach mäßig starkem Aderlaß hinsichtlich ihres Serumeiweißgehaltes gleich: in der überwiegenden Mehrzahl der Versuche sinkt derselbe innerhalb der inbetracht kommenden Versuchszeit. Diese Abnahme der Serumproteine ist nicht auf Wassereinstrom zu beziehen, sondern eine absolute, wie durch Bestimmung der Gesamtblutmenge ermittelt werden konnte. 3. Die Erythrocytenwerte sind bei entleberten Fröschen nach Aderlaß als Maß für die Serummenge nicht zu verwerten, da es im Pfortaderquellgebiet zu einer erheblichen Stauung mit Kapillarerweiterung und Erythrocytenansammlung kommt (Verteilungserythropenie). 4. Zur eindeutigen Beurteilung der Serum-bzw. Blutmenge unter pathologische Bedingungen gesetzter Frösche wird eine Modifikation der Blutmengenbestimmung nach Griesbach angegeben. 5. Durch häufige Aderlässe mit nachfolgender Injektion gleicher Mengen von Ringerlösung läßt sich bei Fröschen der Serumeiweißwert auf 1/4 und weniger herabmindern. Verfolgt man nach solcher Vorbehandlung den Refraktometerwert im Serum, so zeigt sich, daß bei normalen, entleberten und muskelreduzierten Fröschen in gleicher Weise in den ersten Stunden ein starker Eiweißeinstrom, in den folgenden ein langsamer in die Blutbahn einsetzt. Nach dem Verhalten der Viskosität zu urteilen, handelt es sich wahrscheinlich vornehmlich um albuminartige Stoffe. 6. Aus den Versuchen wird geschlossen, daß der Wiederersatz zu Verlust gegangener Serumproteine nicht an ein Organ gebunden ist, vielmehr eine nahezu ubiquitäre Zellfunktion darstellt. 7. Eine scharfe Trennung zwischen Ausscheidungsorten und Bildungsstätten von Serumeiweißkörpern ist nicht möglich.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01863931
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