ISSN:
1432-2307
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Das wesentliche Merkmal der bei der Grippeepidemie 1928/29 aufgetretenen Pneumonie ist die Erkrankung der Lungenarterien, die im Verlauf der Epidemie nach Grad und Ausdehnung verschiedene ineinander übergehende Stadien durchlief. Hiervon abhängig war das makro skopische Aussehen der Lungen, das zu Beginn der Epidemie einer hämorrhagisch-serösen Lobulärpneumonie, dann einer seros-hämorrhagischen Lobärpneumonie, noch später einer rein eitrigen Lobärpneumonie und zu Ende der Epidemie einer eitrig-lobulären und interstitiellen Pneumonie entsprach. Die Gefäßveränderungen bestanden zu Anfang der Epidemie in einer zur Thrombose führenden Intimaerkrankung mit gefäßabhängigen Blutungen, später fand sich die Erkrankung auf die Media ausgedehnt und endlich die ganze Wand durchsetzende eitrige Arteriitis mit perivasculären Eiterungen, die interstitielle Pneumonie verursachten. In einzelnen Fällen fanden sich Nebennieren- und Muskelblutungen, die als Folge venöser Thrombosen entstanden waren. Eine ausschlaggebende Rolle bei dieser Lokalisation in den Lungenschlag- und Körperblutadern spielt aller Wahrscheinlichkeit nach die Beschaffenheit des venösen Blutes. Es erscheint keineswegs ausgeschlossen, daß bei der Pandemie 1918 und den späteren Epidemien die gleichen Erkrankungen vorlagen, da die makroskopischen Bilder weitgehend übereinstimmen. Die Unstimmigkeiten unter den damaligen Untersuchern lassen sich darauf zurückführen, daß verschiedene Stadien der Erkrankungen zur Untersuchung kamen, während ein einheitliches Bild nur durch fortlaufende Untersuchungen während der ganzen Epidemie gewonnen werden kann.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02076391
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