ISSN:
1434-601X
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Physik
Notizen:
Zusammenfassung Im Sulfatrückstand aus dem geologisch alten Caesiummineral Pollucit hat Wahl massenspektrographisch die Linie 132 gefunden, die er als132Ba, das Folgeprodukt einesΒ −-aktiven, jetzt ausgestorbenen132Cs, deutet. Zur überprüfung seiner Versuchsergebnisse wurde aus einem Pollucit gleicher Herkunft (30,77% Cs2O) das darin in kleiner Menge enthaltene Barium möglichst rein abgeschieden und massenspektrographisch untersucht. Es zeigte sich, daß dieses Barium dieselben Isotope mit der gleichen relativen Häufigkeit besitzt wie gewöhnliches Barium. Die Deutung der von Wahl beobachteten Linie 132 als132Ba ist demnach nicht haltbar. Dabei war unsere Methode empfindlich genug, um nachzuweisen, daß das mit dem Barium nur zum Teil mit abgeschiedene Strontium nicht die normale Isotopenverteilung zeigt; es war vielmehr zu etwa 80% aus demΒ −-aktiven Rubidium entstanden, das im Pollucit in viel geringerem Prozentsatz (1,60% Rb2O) enthalten ist als Caesium. — Die im Hochfrequenzfunken erzeugten Ionen ergaben eine Reihe bisher noch nicht beobachteter Linien und Liniengruppen. Es wird gezeigt, wie durch Messung der Intensitätsverteilung oder des Packungsanteiles eine einwandfreie Identifizierung dieser Linien vorgenommen werden kann.Z. B. trat bei Verwendung eines Kohlestiftes als Elektrode unter Umständen die Linienserie C1, C2, C3 bis C15 auf (C11 hat die Massenzahl 132); demnach fand im Funken eine Zerstäubung der Kohle bis zu molekularen Dimensionen herab statt. Wie ferner an Nickel, Xenon und anderen Elementen beobachtet wurde, können sehr stark auftretende Isotopenspektren sich mit geringer Intensität, aber gleicher Häufigkeitsverteilung bei den doppelten Massen wiederholen; die Ursache dafür sind Umladungen von doppelt geladenen auf einfach geladene Ionen im Raum zwischen den beiden Ablenkfeldern. Bei Anwesenheit von Natrium und Brom zeigten sich neben NaBr die Linien der chemisch ungewöhnlichen Verbindung Na2Br. Weiter ergaben quantitative Intensitätsmessungen an den sich zum Teil überlagernden Gruppen für BaO und für BaOH den Beweis für die Richtigkeit der Deutung, sowie einen Hinweis für die Entstehung dieser zunächst fraglichen Linien. Schließlich konnten mehrere zum Teil nur in Spuren vorhandene Elemente leicht durch Messung des Dublettabstandes ihrer Isotope mit Kohlenwasserstofflinien identifiziert werden.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01329807
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