ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Elektronenmikroskopische und histochemische Untersuchungen über die Knorpel- bzw. Knochenbildung unter besonderer Berücksichtigung der MPS-Synthese werden vorgelegt. Elektronenmikroskopisch haben wir die Tibia von Rattenfeten nach Osmium- und Formalinfixierung sowie Methacrylateinbettung, vergleichsweise auch Vestopal, untersucht. Die histochemischen Befunde wurden am Metacarpus von Rinderfeten unter entsprechender Kontrolle an Rattenfeten erhoben. Folgende Befunde wurden gewonnen: 1. Die Chondroblasten zeigen ähnlich wie die Osteoblasten sackartige Erweiterungen bis auf 3000–4000 Å der Zisternen des endoplasmatischen Retikulums. Die Zisternen sind mit einer homogen erscheinenden Substanz erfüllt. Nach Hyaluronidaseund Diastaseeinwirkung bietet der Zisterneninhalt das Bild unregelmäßiger Schollen. Die Zisternenerweiterungen verschwinden in der Knorpelbildungsfront bei Auftreten der Interzellularsubstanz des Knorpels, die eine metachromatische Farbreaktion gibt. Es wird erörtert, ob Veränderungen der Zellmembran und der Membranen des endoplasmatischen Retikulums als Zeichen der Materialabgabe aus Chondroblasten in den Interzellularraum angesehen werden können. 2. Bei dem Gestaltwandel der Knorpelzellen in den einzelnen Zonen des Epiphysenknorpels (Appositionszone, hyaliner Epiphysenknorpel, Proliferations-, Säulen- und hypertropher Knorpel) erscheinen wiederum Zisternenerweiterungen von 10 000–48 000 Å Durchmesser. Der Übertritt des Zisternenmaterials in das Hyaloplasma der hypertrophen Knorpelzellen ist zwar zu vermuten, aber elektronenmikroskopisch nicht nachweisbar. 3. In den Knorpelzellen lassen sich mit Toluidinblau bei saurem sowie mit Methoden zum KH-Nachweis Granula darstellen, die der Größe nach, 1–5 μ, den Zisternenerweiterungen entsprechen. Die hypertrophen Knorpelzellen weisen dagegen eine diffuse Metachromasie ihres Cytoplasmas auf. 4. Das Verhalten der Interzellularsubstanz in den Zonen des Epiphysenknorpels gegenüber einer Reihe von Färbemethoden zum Nachweis von MPS und KH wird beschrieben, ebenso deren Basophilie. Die verschiedenartige Reaktion der Interzellularsubstanz in den einzelnen Zonen wird im Einklang mit autoradiographischen Untersuchungen anderer Autoren als Zeichen für eine Stoffproduktion gedeutet. 5. Die in der Literatur mitgeteilten Befunde über Struktur und Bildung der Interzellularsubstanz, speziell der Mucopolysaccharide, werden zum Vergleich herangezogen. Diese Angaben lassen einen sehr verwickelten Aufbau der Interzellularsubstanz vermuten. Das färberische Verhalten der Interzellularsubstanz läßt zwar Differenzen zwischen den einzelnen Zonen des Epiphysenknorpels erkennen, doch gestatten die Färbemethoden keine zuverlässigen Aussagen über einen unterschiedlichen stofflichen Aufbau.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00339443
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