ISSN:
1434-601X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Physics
Notes:
Zusammenfassung Chariton und Walta stellten fest, daß Phosphordampf mit Sauerstoff gar nicht reagiert, wenn der Druck des letzteren unter einen gewissen Wert pk sinkt. Bodenstein hat in einer kurzen Notiz die Methodik der oben erwähnten Arbeit einer scharfen Kritik unterworfen und die Existenz eines kritischen Druckes als nicht bewiesen in Abrede gestellt. Im vorliegenden Artikel wird zunächst auseinandergesetzt, daß die Existenz eines kritischen Druckes aus der Arbeit von Chariton und Walta auch dann gefolgert werden kann, wenn man Bodensteins Einwendungen gelten läßt; aus letzteren folgt nur, daß die numerischen Resultate für den kritischen Druck durch die angewandte Meßanordnung gefälscht sind. Der Hauptinhalt dieses Artikels betrifft neue Versuche über die Gasreaktion von Phosphor und Sauerstoff, in welchen die frühere, von Bodenstein beanstandete und auch von uns als unbrauchbar erwiesene Anordnung durch eine andere ersetzt ist. Die Existenz des kritischen Druckes glauben wir endgültig nachgewiesen zu haben, und haben auch seinen Wert unter verschiedenen Umständen messen können. Erforscht wurde die Abhängigkeit des kritischen Sauerstoffdruckes pk: a) vom Drucke des Phosphors ( $$p_{P_4 } $$ ) b) vom Drucke des beigemischten Argons (PAr), c) von der Temperatur uud, d) vom Durchmesser des Reaktionsgefäßes. Es zeigte sich, daß sich mit der Vergrößerung der Drucke $$p_{P_4 } $$ und pAr der kritische Druck vermindert; dasselbe geschieht auch bei Vergrößerung des Durchmessers des Gefäßes. Von der Temperatur ist der kritische Druck unabhängig. Die erhaltenen Resultate können auf Grund folgender Vorstellungen qualitativ gedeutet werden: a) Eine unmittelbare Reaktion zwischen den Molekülen P4 und O2 ist unmöglich. b) Es reagieren irgendwelche aktiven Moleküle, die ihre Aktivität beim Anstoßen an die Wand des Gefäßes verlieren. c) Die Reaktion hat einen Kettencharakter, verläuft jedoch infolge der kleinen Anzahl der Anfangszentren sehr langsam; unter gewissen Bedingungen kann sie jedoch in einen Explosionsprozeß übergehen, ähnlich dem, wie ihn Christiansen und Kramers berechnet haben.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02055763
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