ISSN:
1432-0711
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Bei manchen Formen des Fluor vaginalis, z. B. des nicht entzündlichen Fluor albus, ist die Frage ungeklärt, ob hier die primär auslösende Ursache in einer pathologisch gesteigerten Durchlässigkeit der Scheidenwand für Gewebsflüssigkeit zu suchen ist, oder ob dieser Fluor, wieSchroeder und seine Schule glaubt, infolge einer erhöhten Desquamation von oberflächlichen Epithelien, die der Autolyse anheimfallen, entsteht. Darüber hinaus ist bis heute nicht bewiesen, ob unter physiologischen Verhältnissen an der Scheidenwand überhaupt eine Flüssigkeitspermeabilität vorhanden, oder wieMenge es bezeichnet hat, eine „transsudative Passage“ von Gewebsflüssigkeit durch die Scheidendecke möglich ist.Schroeder hat für die intakte Vagina bei der Frau eine solche Permeabilität abgelehnt. Untersuchungen zur Frage der Permeabilität der Scheidenwand unter physiologischen Bedingungen, d.h. bei nicht entzündlich veränderter Vagina wurden durchgeführt. Die eigenen Permeabilitätsuntersuchungen wurden mit Fluorochromen (Trypaflavin, Natrium-Fluorescin, Oxy-pyrentrisulfosaures Natrium) Harnstoff und radioaktiv markiertem Phosphat (P32) durchgeführt. Weder mit fluorescierenden Farbstoffen, noch mit Harnstoff ließ sich eine Permeabilität an der intakten Scheidenwand bei der Frau oder im Tierexperiment an Ratten und Kaninchen nachweisen. Bei den Untersuchungen, die mit radioaktiv markiertem Phosphat bei insgesamt 50 Frauen durchgeführt wurden, konnte bei einem Teil der untersuchten Fälle sowohl bei paravaginaler als auch intravenöser Applikation des Phosphats ein Durchtritt der markierten Phosphationen nachgewiesen werden. Für den Durchtritt von P32 wird ein Diffusionsvorgang nach einfachen physikalischen Gesetzen auf dem Wege durch die Intercellularräume des Scheidenwandepithels angenommen. Irgendeine Abhängigkeit der Permeabilität der Scheidenwand vom Alter der untersuchten Frauen, vom ovariellen Geschehen, vom Reinheitsgrad des „Scheideninhaltes“ oder vom pH-Wert desselben konnte bei diesen Untersuchungen nicht festgestellt werden. Aussagen über den mengenmäßigen Anteil des „Transsudates“ am normalen Scheideninhalt sind nicht möglich, da es sich bei den durchgeführten Untersuchungen nur um einenqualitativen und nicht quantitativen Nachweis gehandelt hat.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00672682
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