ISSN:
1432-1831
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung In einem entsprechend gepufferten Medium verbleibt die Zahl der von Nährbodenresten sorgfältig befreiten lebenden Colizellen konstant. Das gleiche Medium gewährleistet eine Stabilisierung des Chlorgehaltes für die Versuchsdauer und verhindert Verschiebungen des pH-Wertes. Hierdurch werden quantitative Untersuchungen über die Wirkung von Chlor auf E. coli in geschlossenen Systemen von einem Liter Inhalt ermöglicht. Kleinere Versuchseinheiten sind nicht empfehlenswert. Einwirkungszeit des Chlors und Zahl der überlebenden Zellen ergeben eine Funktion, aus der sich eine Mehrtrefferwirkung des Chlors bei der Tötung der Colizellen ableiten läßt. Infolge unterschiedlichen Chlorschwundes als Folge verschieden hoher Keimzahlen ist der zeitliche Verlauf der Tötungskurve für gleiche Ausgangskeimzahlen bei geringeren Zellzahlen steiler als bei höheren Zellzahlen. Durch höhere Temperaturen wird die Tötungsreaktion beschleunigt, jedoch ist bei längerer Arbeitsdauer der Chlorschwund durch hohe Keimzahlen bei sonst gleichen Bedingungen erheblich höher, so daß zu Ende der Beobachtungszeit wieder eine Verzögerung des Tötungsvorganges eintritt. Das gleiche Endergebnis wird bei 37° gegenüber 22° in annähernd der Hälfte der Zeit erreicht. Der außerordentlich schnelle Tötungseffekt des Ozons im Vergleich zu Chlor dürfte durch einen unterschiedlichen Wirkungsmechanismus bedingt sein. Als mikrophysikalischer Trefferprozeß ließ sich im vorliegenden Falle der Vorgang nicht analysieren, da die Tötungszeit selbst bei hohen Individuenzahlen sehr kurz ist. Möglicherweise erfolgt, wie wir an anderer Stelle berichten, durch Ozon im Gegensatz zum Chlor eine allgemeine Oxydation der zytoplasmatischen Substanz und nicht eine selektive Schädigung lebenswichtiger Zentren durch Trefferwirkung.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02149063
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