ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Am nachtaktiven Flughörnchen, Glaucomys volans, wurden endogene und exogene Faktoren untersucht, die die tägliche Aktivität bestimmen. Der Beginn der Aktivität in Lauftrommeln an aufeinanderfolgenden Tagen lieferte das Kriterium, mit dessen Hilfe die Eigenschaften der endogenen Aktivitätsperiodik und quantitative Wirkungen des Lichtes auf die Periodik am besten erfaßt werden konnten. 2. In ununterbrochener Dunkelheit dauerte die Aktivitätsperiodik eines Flughörnchens über längere Zeitspannen mit gleichbleibender Frequenz an. Unterschiedliche Periodendauern gleichzeitig gemessener Flughörnchen und Phasenverschiebungen gegenüber der Ortszeit sprachen für die endogene Natur dieser Periodizitäten. Die Perioden hatten eine Dauer von 23–24 1/2 Std; der kleinste mittlere Fehler des Einzelwertes betrug ±2 min (gemessen über 15 Tage). Weder periodische noch aperiodische Geräusche beeinflußten die Aktivitätsperiodik der Hörnchen. 3. Dauernde Belichtung verlängerte die Periode. 4. Künstlicher oder natürlicher Licht-Dunkel-Wechsel synchronisierte die Flughörnchen derart, daß jeweils die Aktivitätszeit in die Dunkelzeit fiel. Offensichtlich waren hierfür Phasenverschiebungen verantwortlich, die auftraten, wenn Licht auf bestimmte Teile der Periode fiel. 5. Flughörnchen im Dauerdunkel wurden in Abständen von mehreren Tagen jeweils 10 min lang mit etwa 5 Lux belichtet. Derartige “Licht-Blitze“ bewirkten Phasenverschiebungen, deren Größe sich nach der getroffenen Phase richtete. Es ergab sich eine periodisch wechselnde Licht-Reaktion: Maximal verzögernde Phasenverschiebungen bei Beginn der Aktivität; anschließend 6–7 Std geringer werdende Phasenverschiebungen und schließlich eine kurze Zeitspanne, in der Beschleunigungen auftraten. Während der restlichen Stunden einer Periode, bis etwa 1 Std vor Aktivitätsbeginn, blieb der Licht-Blitz wirkungslos. 6. Ein ähnlicher Mechanismus für die Steuerung der Aktivitätsperiodik mag bei dunkelaktiven Nagetieren weit verbreitet sein.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00388033
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