ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Durch das Insulin ist in erster Linie die Prognose der bedrohlichen Zustände beim Diabetes mellitus gebessert worden. Fälle von Präkoma und auch von Koma, das noch nicht zu lange bestanden und zu schwere Schädigungen des Kreislaufapparates nach sich gezogen hat, gelingt es meist, durch Insulin zu retten. Die Gefahr eines Komas nach einem chirurgischen Eingriff bei gleichzeitiger Verabreichung von Insulin besteht nicht mehr. Auch die Heilungstendenz entspricht fast ganz der des Normalen. Die eigentlichen chirurgischen Komplikationen des Diabetes verlangen eine sehr peinliche Beachtung der chirurgischen Regeln zur Schaffung günstiger Wundverhältnisse bei reichlicher Zufuhr von Insulin. Eine Sepsis wird nicht beeinflußt. Bei nicht bedrohten Fällen läßt sich durch eine längere Insulinverabreichung bisweilen eine derartige Toleranz erzielen, daß der Kranke auch ohne das Mittel eine solche Kost verwerten kann, bei der er arbeitsfähig ist. In anderen ist dagegen eine Verschlechterung des Zustandes und ihre deletären Folgen nur durch dauernde Insulinzufuhr zu vermeiden. Eine solche ist zwar praktisch möglich und ohne Schaden durchzuführen. Ihr stellen sich aber in dem hohen Preise, der Notwendigkeit parenteraler Einverleibung, der teueren, besonders zuzubereitenden Kost Schwierigkeiten entgegen, die außerhalb des Krankenhauses, namentlich in den einfacheren und unbemittelten Kreisen, oft nicht zu überwinden sind. Damit ist aber der Patient bezüglich seiner Prognose nicht anders gestellt wie vor der Insulinära, nur daß durch eine Krankenhausbehandlung die sich im ganzen allerdings dauernd verschlimmernde Stoffwechselstörung zeitweise weggeräumt werden kann.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01737313
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