ISSN:
0045-205X
Keywords:
Life and Medical Sciences
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Biology
Notes:
Sengende Sonnenglut, heftige Sandstürme, Kälte bei Nacht und extremer Wassermangel, so stellen wir uns Wüsten vor. Es sind lebensfeindliche Räume, in denen Moose, die wir im allgemeinen als an Feuchtigkeit angepaßte Organismen kennen, denkbar schlechte Lebensbedingungen vorfinden. Aufgrund der extrem hohen Sonneneinstrahlung und dem Fehlen von Wasser galten Trockenwüsten daher als an Moosen verarmte Grenzlebensräume (Abbildung 1).Unsere eigenen Forschungen der letzten zehn Jahre im altweltlichen Trockengürtel (Judäische Wüste, Wadi Arava/Jordanien, zentrales Saudi Arabien [5-10]) lassen die Moosflora der Wüsten aber in einem neuen Licht erscheinen. Es gibt hier eine ganze Reihe trockenadaptierter, oft nur einige Millimeter großer Spezialisten, die aufgrund der Selektion spezieller morphologischer, anatomischer und ökophysiologischer Differenzierungen ein hohes Evolutionspotential besitzen und eigenständige, oft nur lokal verbreitete (endemische) Arten hervorgebracht haben. Diese sind am Aufbau charakteristischer Moosgesellschaften beteiligt (Abbildung 2), die sich durch spezifische Standortbedingungen und eine konstante Artengarnitur auszeichnen.Die überraschende Vielfalt und Differenzierung in der Moosflora der Wüsten führte uns zu der zentralen Frage: Welche Mechanismen und Lebensstrategien sind es, die Wüstenmoosen die Konstitution verleihen, um sich unter solch lebensfeindlichen Bedingungen behaupten zu können?
Additional Material:
10 Ill.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/biuz.960280410
Permalink