ISSN:
1434-601X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Physics
Notes:
Zusammenfassung 1. Wird eine gegebene Eisenplatte zur Kathode einer Glimmentladung in Wasserstoff gemacht, so daß Wasserstoffionen durch die Entladung in sie hineingeschossen werden, so ist die pro Coulomb hineingeschossene Wasserstoffionen durch die Platte diffundierende Wasserstoffmenge dem Kathodenfall proportional. — 2. Bei genügend dicken Eisenplatten (mehrere Millimeter Dicke) läßt sich nachweisen, daß nach dem Ausschalten der Entladung auf der Entladungsseite genau doppelt soviel Wasserstoff aus der Platte wieder heraustritt, wie auf der Meßraumseite. Daraus folgt, daß die normalen Diffusionsgesetze gelten. — 3. Aus der Abklingkurve des Wasserstoffaustritts auf der Meßraumseite folgt, daß der Wasserstoff in zwei Modifikationen diffundiert, vermutlich als Proton und als Atom, die beträchtliche verschiedene Diffusionskonstanten haben. Die des Protons ist von der Temperatur sehr wenig abhängig und von der Größenordnung (von der Eisensorte abhängig) 5 bis 10 cm2/Tag. Die des Atoms scheint nach einere-Funktion mit der Temperatur zu steigen und ist bei 0° C von der Größenordnung 0,7 cm2/Tag. — 4. Bei einer Stahlplatte von 0,128 mm Dicke erschien oberhalb von 2000 Volt die gesamte in die Platte hineingeschossene Wasserstoffmenge auf der Meßraumseite, als ob die Ionen glatt durch sie hindurchgeschossen würden. — 5. Glühen im Vakuum verschlechtert die Wasserstoffdiffusion sehr stark. Es ist aber noch nicht sichergestellt, ob das durch eine Veränderung des Eisens im Innern oder auf der Oberfläche hervorgerufen wird. — 6. Schmirgeln der Glimmentladungsseite des Eisens verringert die Diffusion sehr stark. Schmirgeln der Meßraumseite ist ohne Einfluß. — 7. Eine gut durchlässige Eisenplatte kann dadurch für Wasserstoff praktisch völlig undurchlässig gemacht werden, daß sie einige Minuten lang als Kathode einer Glimmentladung in Argon eingeschaltet wird, so daß Argonionen in sie hineingeschossen werden. Bei einer darauffolgenden Dauereinschaltung einer Wasserstoffentladung gewinnt sie ihre Durchlässigkeit ganz allmählich wieder. — 8. Wasserstoff und Deuterium diffundieren genau gleich schnell. — 9. Bei keinem der Metalle Al, Cu, Ag, Pt, Ni, Pd gelang es, ein Anzeichen von Protonendiffusion zu finden. Merkliche atomare Diffusion zeigte von ihnen bei Zimmertemperatur lediglich Pd. Die Erscheinungen am Eisen scheinen ein ganz singulärer Fall zu sein. — 10. Wird die Eisenplatte als Anode geschaltet, so diffundieren geringe Wasserstoffmengen durch sie hindurch. Anscheinend rühren sie davon her, daß atomarer Wasserstoff aus der Entladung auf die Platte gelangt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01330012
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