ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. An vegetativen Nervenzellen sowie an markhaltigen und marklosen Nervenfasern wurden in vivo et in situ Fluorochromfärbungen mit Trypaflavin und Acridinorange angestellt. Es wird eine Methodeangegeben, die am Ellinger-Hirt-Gerät eine lokale Anfärbung lebender Organe und eine Prüfung der Reversibilität der Farbstoffspeicherung ermöglicht. 2. An Nervenzellen von der Lunge und dem Grenzstrang des Frosches sowie an Zellen aus dem Cerebralganglion des Regenwurms wird der Färbungsablauf mit Acridinorange genauer beschrieben. Auf dem Höhepunkt der Farbaufnahme wird Acridinorange, wie der Ausfall des „Konzentrationseffektes“ beweist, bevorzugt an ribonukleotidhaltigen Orten im Zytoplasma, und zwar reversibel gespeichert. Diese Speicherorte decken sich nicht mit der Pigmentgranulation oder mit der topischen Anordnung von Zellorganellen, wie Mitochondrien oder Golgi-Systemen. 3. In vegetativen Nervenzellen sind nach Färbung mit Trypaflavin oder Acridinorange Neurofibrillen nicht nachweisbar, auch nicht in markhaltigen Fasern aus dem Plexus lumbosacralis oder in marklosen Fasern vom Mesenterium des Frosches. 4. Unter optimalen Bedingungen finden sich an markhaltigen Fasern niemals Schmidt-Lantermannsche Einkerbungen. Sie treten erst nach lokaler mechanischer Schädigung oder nach proximaler Durchtrennung des Nerven auf. Die isolierte „lebende Einzelfaser“ v. Muralts ist ein durch die Präparation beanspruchter und, wie das Auftreten von Einkerbungen beweist, geschädigter Neurit. Die Abtrennung von der Stammzelle führt baldzu einer Desorganisation der gesamten Nervenfaser. 5. Mit Acridinorange können sowohl vor wie nach proximaler Durchtrennung des Nerven charakteristische Färbungseffekte am Schnürring (Körnchen, Ranvier-Kreuz) erzielt werden. 6. In marklosen Fasern finden sich nach Acridinorangefärbung perlschnurartig angeordnet feinste orange oder kupferrot gefärbte Partikel, an den Kernpolen der Schwannschen Zellen, auch in markhaltigen Fasern, gehäuft kupferrote Granula. Endigungen markloser Fasern waren im Mesenterium des Frosches unter den gegebenen Bedingungen nicht nachweisbar. 7. Die submikroskopische Morphologie des Axoplasmas und das Problem der Naturtreue der Neurofibrillenbilder wird erörtert. Die Neurofibrillen der Fixationshistologie müssen als Äquivalentbilder betrachtet werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00319191
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