ISSN:
1434-4475
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
Notes:
Zusammenfassung 1. Der Grad der Abflachung des Maximums der Schmelzkurve von zwei eine Verbindung liefernden Komponenten hängt von dem Grade des inneren Zerfalles dieser Verbindung in der Schmelze ab. Es hat dies seinen Grund in der Gleichgewichts-Verschiebung, die durch Zusatz einer Komponente zu der teilweise in ihrer Schmelze zerfallenen Verbindung nach: vor sich geht. [(A+a) Menge der einen,B der andern Komponente, undissoziierte Verbindung.] Man kann aus dieser Gleichgewichtsverschiebung den Gang der Schmelzkurven für eine Reihe von Dissoziationsgraden bestimmen, wenn man den Wert der molekularen Schmelzpunktserniedrigung in der reinen undissoziierten Verbindung kennen würde. 2. Es wird gezeigt, daß man dieselbe durch Zusatz indifferenter, am Gleichgewicht unbeteiligter Stoffe erfahren könnte, wenn diese nicht als 3. Lösungsmittel wirkten, welche die Verbindung weitergehend dissoziieren würden. Es hat den Anschein, wie wenn deren dissoziierende Kraft mit der Größe der Dielektrizitätskonstante steigen würde. 4. Der einzige Weg, die molekulare Schmelzpunktserniedrigung der undissoziierten Verbindung zu ermitteln, ist der der Ableitung aus der molekularen Schmelzwärme. Es wurde dieselbe deshalb von den als Beispiel gewählten Verbindungen: Phenol-Anilin, Phenol-Pikrinsäure und Nitrosodimethylanilin bestimmt. 5. Durch Vergleich der experimentell gefundenen Schmelzkurve zwischen reiner Verbindung und einer ihrer Komponenten mit den theoretisch berechneten wurde der Dissoziationsgrad der genannten drei Verbindungen zu 20%, 27% beziehungsweise 15% ermittelt. Nebenher sei bemerkt, daß auch gezeigt wurde, daß entgegen den Literaturangaben die Verbindung zwischen Pikrinsäure und Phenol zwischen je 1 Molekül beider Komponenten und nicht 2 Molekülen Pikrinsäure und 1 Molekül Phenol existiert.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01527231
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