ISSN:
1432-1750
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Leberparenchymschädigungen sind in der Lage, oft zu einem völligen Zusammenbruch der Abwehrkraft des tuberkulösen Organismus zu führen. Da bei den an Lungentuberkulose Verstorbenen pathologisch-anatomisch sehr häufig eine Fettleberbildung festgestellt wird, richtet sich das Augenmerk besonders auf die lipotropen Stoffe, die allgemein bei Leberparenchymschädigungen sich bereits bewährt haben. Zur Unterstützung der Tuberkulosetherapie erscheinen diese besonders geeignet durch ihre Fähigkeit, denFetttransport aus der Leber zu fördern, eineentgiftende Wirkung auf den pathologisch veränderten Stoffwechsel der Leberzellen zu entfalten und als Rohstoff für dieBildung vitaminähnlich wirkender Stoffe im Körper zu dienen. Auch durch ihrenvagotonisierenden Effekt unterstützen sie die Tuberkulosetherapie, indem sie die exsudative Phase mit ihrer Einschmelzungsneigung und Neutrophilie bekämpfen und durch Förderung der allgemeinen Lymphocytose und der Fibroblasteneinwanderung in die erkrankten Lungenpartien zur produktiven Umwandlung und Vernarbung der Tuberkulose verhelfen. Unter Behandlung mit lipotropen Stoffen konnte ein schädigender Einfluß auf die Lungentuberkulose nicht beobachtet werden. Von 7 interkurrenten Hepatitiden ohne lipotrope Behandlung trat bei 5 Verschlechterung mit Progredienz und teilweise letalem Ausgang ein; bei 18 weiteren, durch Lebererkrankung komplizierten Tuberkulosefällen wurde unter Methionin-und Cholinbehandlung klinische und serologische Besserung des Leberbefundes bei gleichzeitiger Festigung der Lungentuberkulose beobachtet.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02153434
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