ISSN:
1432-1076
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Der Schädel der neugeborenen Frühgeburt unterscheidet sich von dem des ausgetragenen Kindes u. a. durch Kleinheit der Stirnfontanelle, Enge bzw. Schluß der Nähte, Seltenheit der Kuppenerweichung, häufigeres Vorkommen des Hartschädels. Die Ursache für dies Verhalten ist in den physiologischen Wachstumsverhältnissen von Gehirn und Schädelkapsel zu suchen. 2. Im Laufe der ersten Monate kommt es zu einer weit über das physiologische Maß hinausgehenden Erweiterung der Stirnfontanelle, zu einer Sprengung der Nähte und zu einer Kraniomalacie, die im Anfang meist die Kuppengegend allein befällt, später die Supraoccipitalregion allein oder in Verbindung mit der Kuppe und nicht selten zum Kautschukschädel führt. 3. Als Ursache für diese Veränderungen des Frühgeburtenschädels kommt eine Trias von Faktoren in Frage: a) Die physiologische Entwicklung, b) die Gehirnhypertrophie, c) die rachitische Ossificationsstörung. 4. Die Lehre von der angeborenen Rachitis erhält durch die Beobachtungen an Frühgeburten keine Stütze, es sprechen im Gegenteil gewisse Befunde gegen diese Anschauung. 5. Hinsichtlich der Beziehungen zwischen Ernährung der Frühgeburten und Schädelerweichung hat sich ergeben, daß Frauenmilchernährung das Auftreten der Kraniomalacie eher begünstigt, daß Überernährung sie sicher fördert.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02222493
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