ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wurde die Sekundärfluorescenz der Erythrocyten nach AO-Fluorochromierung und zugleich im Phasenkontrast die Wirkung dieser Acridinorange-Fluorochromierung auf die Erythrocyten untersucht. Die Sekundärfluorescenz der Erythrocyten ist an die Erythrocytenmembran gebunden. Es wird angenommen, daß eine besondere Art der Fluorescenz vorliegt, die derjenigen der kernhaltigen Zellen gegenübergestellt wird. Diese Abgrenzung wird durch folgende Eigenarten der Erythrocytenfluorescenz begründet: Der Farbton ist ein stumpfes Rostrot, die Rotfluorescenz kernhaltiger Zellen ist leuchtender und intensiver. Die Fluorescenz läßt sich leicht auswaschen. Sie ist sehr empfindlich gegen kurzwelliges Licht, sie läßt sich nach Fixation nicht erreichen und nicht unterhalb des isoelektrischen Punktes. Die Grünfluorescenz der Erythrocyten unterhalb des isoelektrischen Punktes ist an den Zellinhalt gebunden. Auf Grund der Ergebnisse wird angenommen, daß die AO-Kationen an der Membranoberfläche nur locker adsorbiert werden und untereinander reversible Assoziate bilden. Eine gegensätzliche elektrische Ladung von Substrat und Farbstoff ist zwar Voraussetzung für diese Adsorption, jedoch muß die Bindung wesentlich labiler sein als diejenige an rotfluorescierenden Strukturen kernhaltiger Zellen. Es wird an eine Bindung im Sinne der van der Waalsschen Adsorption gedacht. Vergleichende Fluorochromierung mit dem von Zinksalz (und Verunreinigungen) befreiten Acridinorange ergibt eine wesentliche Intensivierung der Rotfluorescenz, aber auch eine Beeinträchtigung der Grünfluorescenz kernhaltiger Zellen. Zugabe von NaCl schwächt ebenfalls die Fluorescenz ab. Die Besonderheit der Erythrocytenfluorescenz bleibt auch bei dieser Färbung erhalten. Im Phasenkontrast sind Veränderungen der Erythrocyten bereits ab 1∶40000, Schwellung ab 1∶10000, stärkere Deformierung ab 1∶5000 und deutliche Agglutination etwa ab 1∶2000 bis 1∶1000 zu beobachten. Die Hämolyse tritt unter dem Deckglas in den Konzentrationen 1∶20000 und 1∶10000 ziemlich rasch ein und langsamer in den höheren Konzentrationen nach Agglutination. Nach Ansetzen der Suspension im Reagensglas kommt es in den niedrigen Konzentrationen nicht, in den höheren nach etwa 12–24 Std oder noch später zur Hämolyse. Die Verschiedenheit des Funktionszustandes wird als möglicher kausaler Faktor besprochen. — Unterschiede zwischen den einzelnen Blutproben wurden beobachtet. Es wird kurz auf Beziehungen zwischen Acridinorangewirkung und Hämolyse hingewiesen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00338683
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