ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Im Flußkrebsmagensaft fanden wir Amylase, Maltase, sehr wenig In vertase und keine Lactase. Das pH-Optimum der Amylase ist bei pH 5,6, der Invertase bei pH 5,7–6,0. Maltase hat kein scharfes Optimum, sondern ein flaches Optimum zwischen pH 5 und 6. Die Maltase und die Amylase des Saftes haben ungefähr dieselbe Wirkungsgeschwindigkeit. Die Temperatur verschiebt das pH-Optimum der Amylase nicht oder nur sehr wenig. Aus der Tatsache, daß die Amylase und die Maltase die gleiche Wirkungsgeschwindigkeit haben, ergibt sich, daß dem Flußkrebs die für die Wirbeltiere charakteristische Regulierung der Ernährung fehlt. Das gleiche dürfte nach Untersuchung von Shinoda und Krueger auch für Eiweißverdauung gelten. Eine Spekulation über die Möglichkeit der Überschwemmung des Krebsorganismus mit Zucker können wir uns sparen, da wir noch zu wenig davon wissen. Nur so viel sei gesagt, daß eine Zuckerresorption im Magen nicht stattfindet, und daß die Menge des Zuckers, die in die Mitteldarmdrüse gelangt, in der Zeiteinheit äußerst gering sein muß, aus Gründen, die wir in der Einleitung besprachen. Schon deswegen muß eine Überschwemmung, wie sie bei den Wirbeltieren stattfinden könnte, hier ausgeschlossen sein. Die Frage, inwieweit überhaupt bei diesen. Tieren eine Regulierung der Kohlehydrate des Blutes lebensnotwendig ist, kann nicht beantwortet werden. Sicherlich aber haben nach Henningsen (11) die Tiere keinen festen Zuckerspiegel, wie ihn die Säugetiere haben, sie können ohne jeden Zuckergehalt des Blutes leben. Nach reichlichen Mahlzeiten steigt die Zuckermenge des Blutes allerdings schnell an, bis etwa 0,030%. Eine Regulation gibt es nur insoweit, als nach Einspritzung größerer Zuckermengen in das Blut der Zuckergehalt des Blutes bald sinkt, bis er gleich demjenigen wird, den man beim gefütterten Tiere findet, solange der Vorrat reicht, wird er dann konstant erhalten. Die große Empfindlichkeit des Säugetieres gegen Schwankungen des Zuckergehaltes im Blute dürfte hier also fehlen. Wie in so vielen Fällen, ist also das niedere Tier Schwankungen der Lebensbedingungen ausgesetzt, es fehlt ihm eine Regulation, wie sie für den Zucker beim Säugetier neben der Leber und den bekannten Hormonen auch durch die beschriebene Eigenartigkeit der Verdauung gewährleistet wird. Wir wollen noch darauf hinweisen, daß Jordan und Begemann (12) gezeigt haben, daß durch den Darm der Schnecken (Helix pomatia) Disaccharide ungefähr ebenso leicht diffundieren, als Monosaccharide (Rohrzucker fast ebenso leicht als Traubenzucker). Dem „International Educational“ sind wir zu großem Dank verpflichtet, da es uns in den Stand gesetzt hat, die benötigte Apparatur anzuschaffen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00339164
Permalink